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Anleitung Beweissicherungsverfahren Bau – 6 Schritte zur richtigen Beweissicherung

07.05.2019 | 6 min Lesedauer | Written by Thomas Lehner

PlanRadar für Bauunternehmen

4 Praxisbeispiele, wie Sie mit PlanRadar eine hohe Bauqualität und reduzierte Nacharbeit gewährleisten

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Um vor Gericht Schadensersatzforderungen nach Bauvorhaben möglichst gering zu halten, ist eine genaue Dokumentation im Zuge des Beweissicherungsverfahrens unerlässlich. In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • Auf welche sechs Schritte Sie für ein richtiges Beweisverfahren achten müssen und
  • wie Ihnen PlanRadar hilft, effizient eine vollständige Beweissicherung für ein Gutachten durchzuführen, die noch Jahre später mit einem Klick auffindbar ist.

Main engineer analyzes new project document

Beweissicherung Bau Anleitung – So geht’s!

Im Folgenden gehen wir auf diese sechs Schritte in der Beweissicherung ein:

  • Umfang der Beweisdokumentation
  • Anlieger und benachbarte Gebäude
  • Erstaufnahme der Mängel und Schadensvorbeugung
  • Schadensentwicklung und Sanierung
  • Mediation
  • Beweissicherungsverfahren Baumängel im Streitfall

1. Umfang der Beweisdokumentation

Die Beweisdokumentation ist grundsätzlich ein personen- und zeitintensiver Vorgang. Deshalb sollte die Durchführung so umfangreich wie nötig und so ressourcensparend wie möglich sein. So können Sie beim Bauprozess beweisen, dass ein aufgetretener Schaden nicht durch eigene Verschuldung entstanden ist und gleichzeitig wertvolle Ressourcen schonen. Die Herausforderung liegt im Finden des Mittelweges.

Ein Beispiel: Sind Außenwände direkt ersichtlich, so ist eine Beweisaufnahme der Innenräume nicht zwingend erforderlich. Sollte es bei Bauarbeiten zu keinen Beschädigungen der Außenwände kommen und Schadensersatzforderung bzgl. der Innenräume aufkommen, so kann eine indirekte Beweisführung den Fall klären. In solchen Fällen liegt die Priorität der Beweiserfassung der Innenräume nicht an oberster Stelle. Eine Ausnahme besteht natürlich, wenn Arbeiten in den Innenräumen geführt werden. Die Aufnahme von Keller und Treppenhaus empfiehlt sich in diesem Fall dennoch. Ein Sachverständiger kann in solchen Fällen mit einem selbstständigen Beweisverfahren helfen.

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TIPP #1: Die PlanRadar Funktion „digitale Baudokumentation und Mängelmanagement“ erspart Ihnen täglich bis zu 90 Minuten Zeit und macht die Nachbearbeitung analoger Mängelunterlagen hinfällig. Baumängel müssen nicht mehr schriftlich auf einem Notizblock, in Excel-Listen oder auf Tonband festgehalten werden. Dazu erstellen Sie einfach einen PlanRadar Account und laden die entsprechenden Baupläne oder BIM-Modelle hoch. Anschließend wird ein Sachverständiger als Projektmitglied hinzugefügt. Dieser kann alle Stellen auf dem Plan markieren, an denen eine Beweissicherung vorgenommen werden soll. Sie können den Eintrag jeder vom Sachverständigen markierten Stelle in Echtzeit mitverfolgen.

LESETIPP: Wie Sie mit der Dokumentenmanagement Software PlanRadar bei Bauvorhaben alle Daten effizient und einfach organisieren

2. Anlieger und benachbarte Gebäude

Umliegende Gebäude sollten jedenfalls im Zuge des Beweisverfahrens mit in den Prozess aufgenommen werden. Schadensersatzforderungen werden von Anliegern oft gestellt, weil sie der Meinung sind, dass Arbeiten am eigentlichen Objekt zu Schäden am eigenen Gebäude geführt hätten. Aus diesem Grund ist es ratsam, Anlieger im Vorfeld zu versammeln und Ihnen den Sinn und Zweck der Dokumentation zu erläutern. Das liegt auch im Interesse der Anlieger zur eigenen Sicherheit. Ein positiver Nebeneffekt: Das schafft Vertrauen und senkt das Konfliktpotential zwischen den Parteien.

LESETIPP: Abnahme Bauleistung – 5 Punkte auf die Sie unbedingt achten sollten!

TIPP #2: Jeder aufgenommene Mangel wird in der PlanRadar Plattform zentral gespeichert und chronologisch protokolliert. Alle Informationen inklusive Texten, Sprachnotizen und Fotos sind damit per Fingertipp ersichtlich. Somit können Sie und alle Projektbeteiligten jederzeit sämtliche Informationen einsehen.

Beweissicherungsverfahren am Bau mit PlanRadar

3. Erstaufnahme der Mängel und Schadensvorbeugung

Grundsätzlich gilt: Vorbeugen ist besser als sanieren!

Bei der Durchführung der Mängelaufnahme gilt es unter anderem folgende Punkte zu beachten:

  • Risse: Hier empfiehlt sich die Verwendung eines Rissbreitenmaßstabs. Somit kann das Ausmaß der Risse auch im Nachhinein eingesehen werden
  • Grenztragfähigkeit und Schiefstellungen: Benutzen Sie in solchen Fällen ein Lot
  • Vermessen Sie Unebenheiten mit einer Wasserwaage
  • Nässe: Eine kapazitive zerstörungsfreie Messung gibt Ihnen benötigte Daten
  • Gröbere Bewegungen: Diese können bspw. mittels Rissmonitoren festgestellt werden
  • Hochfrequenz Riss-Analysen sind bei verursachten Vibrationen durch Baumaschinen empfehlenswert.

Zu den häufigsten Baumängeln zählen:

  • Feuchtigkeit in der Fassade, im Dachbereich oder im Keller
  • Mängel bei der Dämmung – davon sind meist die Außenwände und das Dach betroffen
  • Unsauber verarbeitete Dehnfugen
  • Verwendung von giftigen Baumaterialien
  • Mangelhafte oder schadhafte Isolierung von Wasser- und Elektroleitungen

Weitere wichtige Informationen zu den Themen Baubegleitende Qualitätssicherung & Qualitätskontrolle lesen Sie in den folgenden Artikeln:

TIPP #3: Erfassen Sie einen vermessenen Mangel mittels Ticketfunktion. Dort können Sie ein Foto, Notiz und Sprachnachricht anfügen. Alle erstellten Tickets dienen automatisch als Vorlage für konfigurierbare PDF-Berichte.

Eine Schadensprophylaxe sollte bei besonders empfindlichen Bauteilen oder Tragwerken vorgenommen werden. Dieses Vorgehen ist besonders angeraten, wenn Einsturzgefahr besteht. Für entsprechende Maßnahmen zur Erhaltung der Stabilität sollten Sie sich an einen Planer oder Architekten werden. Sollten sich diese hinsichtlich der zu erreichenden Sanierungsziele oder der einzusetzenden Verfahren unsicher sind, können Ihnen ein Sachverständiger und Sonderfachkräfte (bspw. Labore) die nötigen Hinweise geben.

TIPP #4: Das Hinzufügen von weiteren Projektbeteiligten ist bei PlanRadar kostenlos. Diese können die bisherige Beweisdokumentation ohne Informationsverluste einsehen, was viel Zeit und Kosten spart.

4. Schadensentwicklung und Sanierung

Die Überprüfung der Schadensentwicklung ist in Fällen vorzunehmen, wenn Bauschäden vor Abschluss des Bauprojektes auftreten. Dabei gilt es die Auswirkung der Baumaschinen auf die Bausubstanz zu untersuchen und sofortige Gegenmaßnahmen zu treffen. Ein Sachverständiger hilft Ihnen hier mit einem Gutachten: Durch den Vergleich der Erstaufnahme mit dem aktuellen Zustand kann entschieden werden, ob:

  • Die Wiederherstellung zum Erstaufnahmezustands sinnvoll ist, oder
  • Eine Wertminderung des Gebäudes berechnet werden soll.

Fotodokumentation und Berichtserstellung für das Beweissicherungsverfahren bei Baumängeln mit PlanRadar

TIPP #5: Berichtswesen automatisieren anhand digitaler Berichtsvorlagen mit selbstaktualisierenden Informationsfeldern. Mit nur einem Klick können Sie jederzeit den vollständigen Mängelbericht als PDF-Dokument herunterladen oder die bereits fertigen VOB-konformen Musterberichte von PlanRadar verwenden. Mehr dazu hier.

5. Mediation im Beweissicherungsverfahren Bau

Dass im Zuge von Bauprojekten Bauschäden oder Baumängel festgestellt werden, zählt auf Baustellen zum Alltag. Doch nicht immer zieht das den Gang vor Gericht nach sich. So kann es auch zu einer Mediation kommen, um den Konflikt zu lösen. Auch in diesem Fall ist wieder der öffentlich bestellte Sachverständige der richtige Ansprechpartner. Dabei nimmt der Sachverständige Stellung zu wirtschaftlichen und technischen Kriterien zur Schadensbehebung und hilft bei Fragen zum Baurecht. Mit digitalen Lösungen wie PlanRadar verläuft das Beweissicherungsverfahren Bau wesentlich schneller.

LESETIPP: Wie Sie bei Gutachten Kosten sparen

6. Beweisführung im Streitfall

Das Gutachten, sowie der vollständige Bericht von PlanRadar zu den vorliegenden Mängeln, kann vom Sachverständigen beim Beweisverfahren auch vor Gericht benutzt werden. Durch die zentrale Verwaltung aller Mängel inkl.  detaillierten Informationen (Foto, Text und Sprachnotizen, Person, Erledigungsdatum, Verortung uvm.), sind alle Beweise selbst nach Jahren binnen Sekunden abrufbar. Dadurch können Beweisverfahren zum Bauprozess vor Gericht wesentlich beschleunigt werden – dadurch sparen nicht nur der Gutachter, sondern alle Beteiligten Zeit und Geld.

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