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Leitfaden für Generalunternehmen: So zu weniger Nacharbeit

13.09.2023 | 6 min Lesedauer | Written by Johannes Heinrich

So steigern Sie die Qualität von Bauprojekten

3 Wege zur Minimierung von Mängeln und für eine pünktliche Fertigstellung

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Nacharbeiten bei Bauvorhaben verzögern nicht nur die Projektzeitpläne, sondern erhöhen auch die Projektkosten. Als Generalunternehmer:in ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, die Nacharbeiten minimieren oder verhindern. Dieser Leitfaden stellt einen Schritt-für-Schritt-Prozess für Generalunternehmen bereit, um Nacharbeiten effizient zu verhindern und so Zeit und Geld zu sparen.

Der Leitfaden ist allgemein gehalten und führt durch die verschiedenen Phasen eines Bauvorhabens. Der Fokus liegt insbesondere auf der effizienten Vorbereitung von Maßnahmen sowie auf der Dokumentation und Kommunikation von Arbeiten mit Subunternehmer:innen, wodurch anfallende Nacharbeiten reduziert werden sollen.

Leitfaden für Generalunternehmen um Nacharbeiten zu vermeiden

Vor Beginn der Bauarbeiten

Risikoanalyse durchführen

Ziel: Identifizieren Sie potenzielle Risiken, die zu Nacharbeiten führen könnten.

Schritte:

1. Besprechen Sie gemeinsam mit den relevanten Projektbeteiligten alle Risiken (Bauplanung, verwendete Materialien, Qualifikation der am Bauvorhaben beteiligten Personen und Unternehmen, usw.), die einen Einfluss auf das Auftreten von Nacharbeiten haben.

2. Analysieren Sie ähnliche, frühere Bauvorhaben, um häufig auftretende Faktoren, die zu Nacharbeiten führen, zu identifizieren – wenn Sie bei früheren Projekten Bausoftware wie PlanRadar eingesetzt haben, sind Sie hier im Vorteil. Denn die dort gespeicherten Daten bieten eine wertvolle Grundlage und lassen sich auch einfach mit Ihren Subunternehmer:innen teilen, um späteren Mängeln vorzubeugen.

3. Bewerte Sie die festgestellten Punkte nach Wahrscheinlichkeit und Schwere, um die größten Risiken zu identifizieren.

4. Entwickeln Sie Maßnahmen, um die das Auftreten der einzelnen Risiken zu minimieren und im Falle des Auftretens effizient zu beseitigen.

5. Legen Sie verantwortliche Personen fest.

Durch die Durchführung einer gründlichen Risikobewertung bereiten Sie sich nicht nur auf potenzielle Probleme vor, sondern minimieren auch die Wahrscheinlichkeit von Nacharbeiten.

So steigern Sie die Qualität von Bauprojekten

3 Wege zur Minimierung von Mängeln und für eine pünktliche Fertigstellung

Grundlagen für effiziente Arbeit mit Subunternehmen schaffen

Ziel: Stellen Sie sicher, dass Subunternehmer:innen über alle relevanten Details des Bauvorhabens informiert sind, damit es zu möglichst wenigen Fehlern und Missverständnissen kommt, die zu Nacharbeiten führen können.

Schritte:

1. Neben den allgemeinen Informationen zum Umfang des Bauvorhabens und den durchzuführenden Arbeiten sollten Sie auch die bei der Risikobewertung identifizierten Punkte bei den Baubesprechungen mit den Gewerken besprechen.

2. Schaffen Sie einheitliche Strukturen für den effizienten Informationsaustausch mit den Subunternehmen – insbesondere in Hinblick auf Mängel und ihre effiziente Beseitigung. Der Einsatz von Generalunternehmersoftware hat sich hierbei in der Praxis bewährt, da sie die Erfassung und Übermittlung von Informationen multimedial und in Echtzeit ermöglicht.

Indem Sie Klarheit über alle Faktoren schaffen, die beim Bauvorhaben zu Fehlern und Mängeln führen können, legen Sie eine solide Grundlage für die erfolgreichen Arbeiten Ihrer Subunternehmer:innen.

LESETIPP: Die wahren Kosten schlechter Kommunikation mit Subunternehmern

Qualitätsmanagement prüfen

Ziel: Definieren Sie Prozesse für eine sorgfältige und effiziente Qualitätskontrolle, um Nacharbeiten zu minimieren und hohe Standards aufrechtzuerhalten.

Schritte:

1. Überprüfen Sie bestehende Standards und Prozesse rund um das Qualitätsmanagement auf Aktualität, Lücken und Schwachstellen. Ziehen sie dazu auch Erfahrungen aus früheren Projekten heran.

2. Besprechen Sie Maßnahmen zur Qualitätssicherung nicht nur intern, sondern ziehen Sie bei Bedarf auch externe Personen und Unternehmen mit der notwendigen Expertise hinzu.

3. Passen Sie Prozesse, Verantwortlichkeiten und andere Faktoren entsprechend an.

4. Digitalisieren Sie bestehende Prozesse mit Hilfe von Software für die Mängelerfassung und das Mängelmanagement, um sie effizienter zu machen.

Durch eine umfassende Analyse und Beurteilung Ihrer Qualitätskontrolle stellen Sie sicher, dass Ihre Prozesse auf dem neuesten Stand sind und dass die Voraussetzungen und Ressourcen für ein gutes Qualitätsmanagement vorhanden sind.

Während der Bauphase

Standards für Dokumentation festlegen

Ziele: Eine exakte Dokumentation ist essenziell für die Vermeidung von Nacharbeit. Sorgen Sie für eine konsistente und strukturierte Dokumentation, um die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Nacharbeiten zu minimieren.

Schritte:

1. Führen Sie die Dokumentation aller Arbeiten, Mängel und Maßnahmen nach einheitlichen Mustern durch. Das erleichtert sowohl das Erfassen von Daten als auch die spätere Durchsicht, Organisation und Weiterverarbeitung von Informationen zu Nacharbeiten.

2. Arbeiten Sie mit Unterlagen und Systemen, die eine einfache Nachverfolgung der Arbeiten Ihrer Subunternehmer:innen ermöglichen – inklusive aller relevanten Daten zu Zeitaufwänden, Kosten, etc.

3. Setzen Sie für die Baudokumentation entsprechende Softwares ein. Mit diesen geht auch bei mehreren Bauprojekten gleichzeitig nie die Übersicht über den aktuellen Stand von Arbeiten verloren.

Durch die Standardisierung Ihrer Projektdokumentation ermöglichen Sie nicht nur ein reibungsloseres Projektmanagement, sondern reduzieren auch die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, die zu kostspieligen Nacharbeiten führen, erheblich.

LESETIPP: 5 Wege zur besseren Verwaltung von Subunternehmern mit PlanRadar

Effiziente Kommunikation sicherstellen

Ziel: Sorgen Sie für die Grundlagen, um mit Subunternehmen effizient zu kommunizieren, so dass alle Arbeiten zeitgerecht und qualitativ hochwertig ausgeführt werden.

Schritte:

1. Definieren Sie, wie Informationen auf der Baustelle und im Büro ausgetauscht werden (verwendete Struktur, eingesetzte Technologien, Umgangsformen, etc.).

2. Legen Sie fest, wann und wie oft Sie mit Ihren Subunternehmer:innen kommunizieren wollen und wer die Hauptansprechpartner:innen für verschiedene Aspekte der durchgeführten Arbeiten sein werden. Das sorgt dafür, dass jeder weiß, wie und wo er/sie Informationen weitergeben oder einholen kann, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen verringert wird, die zu Nacharbeiten führen könnten.

3. Sorgen Sie für ein funktionierendes Dokumentenmanagement, das den einfachen Austausch von wichtigen Unterlagen ermöglicht.

4. Nutzen Sie Bausoftware für das Projektmanagement und die Zusammenarbeit. Sie ermöglicht den Austausch von Informationen multimedial und in Echtzeit. Dadurch haben beide Parteien jederzeit Zugriff auf die neuesten Unterlagen, Zeitpläne und Spezifikationen, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Fehlern aufgrund veralteter Informationen verringert wird. Im Fall von Nacharbeiten können Sie mit Software alle Maßnahmen rasch kommunizieren und nachverfolgen.

Als Generalunternehmer müssen Sie bei Ihren Projekten über alle Arbeiten und Maßnahmen Ihrer Auftragnehmer:innen immer im Bilde sein. Dank definierter Kommunikationskanäle und Strukturen zum Austausch von Informationen und Unterlagen legen sie die Basis dafür, dass Nacharbeiten effizient minimiert bzw. erledigt werden.

Nach Abschluss der Bauarbeiten

Projektanalyse und -bewertung durchführen

Ziel: Evaluieren Sie den Projektverlauf mit Fokus auf die durchgeführten Nacharbeiten, um daraus Schlüsse für zukünftige Projekte zu ziehen.

Schritte:

1. Besprechen Sie mit Ihrem Team relevante Punkte zu den angefallenen Nacharbeiten. Was lief gut, was lief schlecht – und warum?

2. Ziehen Sie auch Ihre Auftragnehmer:innen in die Abschlussanalyse ein. Wie zufrieden waren sie mit den Abläufen und was lässt sich noch verbessern?

3. Passen Sie Ihre Prozesse rund um das Mängelmanagement und Nacharbeiten entsprechend Ihrer Erkenntnisse an.

4. Dokumentieren Sie alle relevanten Fakten als Basis für zukünftige Bauvorhaben und teilen Sie sie mit anderen relevanten Personen und Abteilungen in Ihrem Unternehmen.

Fazit

Mit diesem Leitfaden verfügen Sie über die grundlegenden Schritte, um Prozesse rund um Nacharbeiten schneller und effizienter zu machen. Es lohnt sich auf jeden Fall, noch über die besprochenen Punkte hinaus zu denken, um die Ihr Unternehmen betreffenden Gegebenheiten optimal zu berücksichtigen. 

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