Vorlagen

Bauzeitenplan erstellen: Software und Vorlage

17.04.2024 | 14 min Lesedauer | Written by Olga Romanova

Soll man einen Bauzeitenplan besser mit Software oder einer Vorlage für Excel erstellen? In diesem Beitrag vergleichen wir die Vor- und Nachteile beider Lösungen. Plus: Kostenlose Bauzeitenplan Vorlage zum Herunterladen und wie Sie mit der Bauzeitenplan Software PlanRadar Ihre Prozesse effizienter machen.

Bauzeitenplan erstellen im Büro

Inhalt

  • Bauzeitenplan Software – die Vor- und Nachteile
  • Kostenlos nutzbare Bauzeitenplan Softwares
  • Bauzeitenplan Vorlage für Excel – die Vor- und Nachteile
  • Kostenlose Excel-Vorlage für Bauzeitenplan jetzt herunterladen
  • Was ist ein Bauzeitenplan?
  • Was sind die Vorteile eines Bauzeitenplans?
  • Welchen Inhalt hat ein Bauzeitenplan?
  • Wer erstellt einen Bauzeitenplan?
  • Wie Sie in der Praxis einen Bauzeitenplan erstellen
  • Verpflichten die Fristen im Bauzeitplan zu festen Terminen?
  • Ist ein Bauzeitenplan zwingend notwendig?

Bauzeitenplan Software: Die Vor- und Nachteile

Hier haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile von Bauzeitenplan Software zusammengefasst.

Vorteile von Bauzeitenplan Software

  • Effizienzsteigerung: Software automatisiert viele Prozesse. Das reduziert menschliche Fehler, spart Zeit und macht die Erstellung und Bearbeitung von Bauzeitenplänen sowie die Verknüpfung und das Teilen wichtiger Informationen einfacher. Das wirkt sich in der Praxis spürbar aus. So berichten 91 Prozent der Nutzer:innen von PlanRadar, dass Sie mit der Software ihre Produktivität steigern.
  • Zentralisierte Informationen: Digitale Lösungen bündeln alle relevanten Daten an einem Ort. So lassen sich mit PlanRadar zum Beispiel Tickets zu Arbeiten und Mängeln mit den einzelnen Phasen im Bauzeitenplan verknüpfen.
  • Kollaboration: Bauzeitenplan Software ermöglicht die gemeinsame Nutzung und Bearbeitung von Zeitplänen und der damit verknüpften Daten in Echtzeit. Das verbessert die Kommunikation zwischen allen Beteiligten.

Nachteile von Bauzeitenplan Software

  • Kosten: Bauzeitenplan Software stellt je nach Funktionsumfang und Lizenzmodell eine Investition dar, die sich durch die erzielten Effizienzgewinne in der Regel rasch amortisiert.
  • Lernkurve: Je nach Produkt kann das Erlernen einer Bauzeitenplan Software Zeit in Anspruch nehmen.
  • Datenschutz und Sicherheit: Die Speicherung von Daten erfordert hohe Sicherheitsstandards, die gewährleistet sein müssen. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn mit der Software auch sensible Projekt- und Kundendaten erfasst werden.

Kostenlos nutzbare Bauzeitenplan Softwares

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zu drei Softwares, die Sie kostenlos für Bauzeitenpläne verwenden können. Gleich vorweg, alle hier vorgestellten Lösungen kommen in der kostenlosen Variante mit bestimmten Einschränkungen.

PlanRadar

PlanRadar ist eine umfangreiche Software für das Baumanagement. Mit der Software erstellen und teilen Sie digitale Bauzeitenpläne mit wenigen Klicks, erfassen, organisieren und teilen wichtige Daten auf der Baustelle und um Büro und Koordinieren alle Arbeiten mit anderen Projektbeteiligten.

Wichtige Funktionen für das Arbeiten mit Bauzeitenplänen:

  • Importieren Sie bestehende Bauzeitenpläne einfach aus Microsoft Project, Asta Powerproject oder Primavera P6.
  • Alternativ legen Sie Bauphasen und untergeordnete Phasen direkt in PlanRadar an.
  • Planen Sie Phasen auf der Zeitachse und fügen Sie Abhängigkeiten per Drag & Drop im Gantt-Diagramm hinzu.
  • Fügen Sie neue oder bestehende Tickets direkt den Zeitplänen unter einer beliebigen Phase hinzu. Tickets können auf der Zeitachse wie Phasen mit optionalem Startdatum, Enddatum und Dauer geplant werden und Abhängigkeiten wie Phasen haben.
  • Die Bauzeitenpläne werden automatisch aktualisiert, wenn der Fortschritt eines relevanten Tickets aktualisiert oder das Ticket geschlossen wird.

 

Einschränkungen der kostenlosen Version:

  • Die Kostenlose Version von PlanRadar umfasst alle Funktionen, ist aber zeitlich auf 30 Tage begrenzt.

 

Erhältlich als App für Android und iOS sowie im Browser für den Desktop.

Das folgende Video zeigt, wie das Bauunternehmen BREMER beim Bau eines Logistikzentrums mit PlanRadar bis zu 2 Tage pro Woche an Zeit einspart.

PlanRadar hat das Projekt insofern beeinflusst, dass es den Arbeitsalltag von mir und meinen Kollegen erleichtert hat. Es verbessert die Kommunikation sowohl mit den Nachunternehmern als auch mit den Bauherren und unterstützt uns mit der Nachverfolgung.

Daniel Walfort, Bauleiter

Sie wollen sich selbst ein Bild davon machen, wie Sie PlanRadar für die Arbeit mit Bauzeitenplänen in der Praxis verwenden können? Testen Sie die Software jetzt kostenlos für 30 Tage!

Wrike

Die Projektmanagement App Write ermöglicht die Planung von Bauprojekten auf Basis von Gantt-Diagrammen. Projektphasen, Meilensteine und Abhängigkeiten lassen sich grafisch darstellen und nachvollziehen.

Wichtige Funktionen für das Arbeiten mit Bauzeitenplänen:

  • Gantt-Chart, um Termine und kritische Arbeiten grafisch darzustellen.
  • Anpassbare Workflows
  • Dokumentenmanagement

 

Einschränkungen der kostenlosen Version:

  • Begrenzte Anzahl von Projekten, Aufgaben, Speicherplatz
  • Keine Kalenderfunktion
  • Keine Dashboards

 

Verfügbar für Android und iOS

monday.com

monday.com ist eine Software für die bessere Zusammenarbeit von Teams, die auch von Personen auf der Baustelle genutzt werden kann. Die App ermöglicht es Teams, Projekte von der Planungsphase bis zur Fertigstellung effizient zu verwalten.

Wichtige Funktionen für das Arbeiten mit Bauzeitenplänen:

  • Anpassbare Boards mit zahlreichen Widgets (z.B.: Charts, Statusanzeigen, etc.)
  • Echtzeit-Benachrichtigungen

Einschränkungen der kostenlosen Version:

  • Keine Kalenderfunktion
  • Keine Gantt-Charts

 

Verfügbar für Android und iOS

Bauzeitenplan Vorlagen für Excel – die Vor- und Nachteile

Die Verwendung von Excel-Vorlagen für Bauzeitenpläne ist eine gängige Praxis und bietet sowohl Vor- als auch Nachteile, die wir im Folgenden zusammengefasst haben.

Vorteile von Excel-Vorlagen für Bauzeitenpläne

  • Kostengünstig: Excel ist ein weit verbreitetes Tool, das in den meisten Bürosoftware-Paketen enthalten ist und keine zusätzlichen Kosten verursacht. Somit können Vorlagen für Bauzeitenpläne damit rasch eingesetzt werden.
  • Einfache Nutzung: Viele Personen sind mit Excel vertraut, so dass Sie die Vorlagen ohne lange Einarbeitungszeit sofort nutzen können.
  • Flexibel: Benutzer:innen können Excel-Vorlagen nach ihren spezifischen Bedürfnissen anpassen und erweitern.

Nachteile von Excel-Vorlagen für Bauzeitenpläne

  • Skalierbarkeitsprobleme: Bei großen Projekten stoßen mit Excel erstellte Bauzeitenpläne manchmal an ihre Grenzen. Probleme mit der Übersichtlichkeit und Handhabung können die Folge sein.
  • Einschränkungen bei Zusammenarbeit: Die gemeinsame Arbeit an einem Dokument kann schwierig sein, Stichwort Versionenkontrolle.
  • Mangel an spezifischen Funktionen: Excel fehlen spezialisierte Funktionen, die in dedizierter Bauzeitenplan Software vorhanden sind, wie z.B. fortschrittliche Gantt-Diagramme, Ressourcenmanagement und die Verknüpfung mit Projektinformationen.

Kostenlose Excel-Vorlage für Bauzeitenplan jetzt herunterladen

Laden Sie sich hier eine gratis Excel-Vorlage für den Bauzeitenplan herunter. Sie können die Vorlage in Excel einfach an Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen, indem Sie weitere Felder und Zeilen hinzufügen. Dank Vorlage unterstützen Sie die Planung von Bauarbeiten effizient und sorgen für Transparenz und Klarheit.  Füllen Sie einfach das untenstehende Formular aus, um die Vorlage herunterzuladen.

Bauzeitenplan Vorlage für Excel

Was ist ein Bauzeitenplan? 

Ein Bauzeitenplan wird oft auch als Bauablaufplan oder Baukalender bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein äußerst hilfreiches und oft verwendetes Planungstool, bei dem ein Bauprojekt in kleinere Teilschritte bzw. Bauphasen aufgeteilt werden.

Der Bauzeitenplan legt die Daten zu den einzelnen Arbeitsschritten fest und hilft damit, das Bauprojekt zeitgerecht fertigzustellen.

Konkret dient ein Bauzeitenplan also dazu;

  • … den zeitlichen Ablauf eines Bauprojekts übersichtlich darzustellen.
  • … den Baufortschritt immer im Blick zu haben.
  • … anstehende Bauabschnitte einzuplanen.
  • … Mitarbeitende und Subunternehmen effizient zu koordinieren.
  • … Leerlaufzeiten zu vermeiden.

Ein Bauzeitenplan erweist sich nicht nur in großen kommerziellen Vorhaben als nützlich, sondern auch bei kleineren Vorhaben und im Eigenheimbau. Eine ordentliche Bauzeitenplanung verdeutlicht, zu welchem Zeitpunkt bestimmte Fachkräfte benötigt werden.

Fehlende Vorarbeit kann dazu führen, dass Spezialist:innen untätig auf der Baustelle stehen – eine teure und vermeidbare Situation. Eine durchdachte Organisation ist hierbei essenziell, und der Bauzeitenplan ist ein effektives Mittel zu diesem Zweck.

So steigern Sie die Qualität von Bauprojekten

3 Wege zur Minimierung von Mängeln und für eine pünktliche Fertigstellung

Was sind die Vorteile eines Bauzeitenplans? 

Egal, ob für ein Großprojekt oder die private Gartenhütte, ein Bauzeitenplan hat einige Vorteile, auf die Sie nicht verzichten sollten. 

Verbesserte Kommunikation zwischen den Projektteilnehmenden

Ein gut durchdachter Bauzeitenplan hilft bei der Kommunikation zwischen den einzelnen Projektteilnehmenden. Durch die Visualisierung der einzelnen Bauabschnitte kann man einfach erkennen, was für die erfolgreiche Fertigstellung getan werden muss, wer für einzelne Abschnitte zuständig ist und welche Ressourcen benötigt werden. So lassen sich Mitarbeitende, Maschinen und andere Ressourcen wirkungsvoller und effizienter einsetzen. Das spart Zeit, Nerven und damit Geld.  

Bessere Fehlerbehandlung 

Kommt es zu einer unvorhergesehenen Verzögerung, so kann ein Bauplan helfen, einzelne Arbeitsschritte umzudisponieren. So können die Auswirkungen auf das Gesamtprojekt minimiert werden. Zudem lassen sich mit einem Bauzeitenplan mögliche Schwachstellen und Problemzonen im Vorhinein erkennen. So können sich die Beteiligten auf besonders kritische Bauphasen vorbereiten, was die Erfolgschancen steigert und Ressourcenüberschneidungen minimiert. 

Effizienter Einsatz von Ressourcen 

Mit einem Bauzeitenplan lassen sich Ressourcen wirkungsvoller einsetzen. Es kann besser geplant werden, wie lange man bestimmte Werkzeuge, Baugeräte und Mitarbeiter bei einem Projekt braucht, wann sie vor Ort sein müssen und wann sie wieder für andere Projekte bereitstehen. 

Schließlich macht es etwa keinen Sinn, die Dachdecker auf die Baustelle einzuladen, wenn die Arbeit am Dachstuhl noch gar nicht begonnen wurde. 

Zudem kann ein Bauzeitenplan helfen, zu berechnen, wie viele Mitarbeitende und Ressourcen notwendig sind, damit ein Projekt effizient fertiggestellt werden kann. So lässt sich zum Beispiel veranschaulichen, an welchen Bauabschnitten parallel gearbeitet werden könnte. Das erlaubt zeitliche Optimierungsmaßnahmen. 

LESETIPP: Lean Construction Management – Methoden zur Bauprozessoptimierung 

Zeitgerecht bauen 

Ein Bauzeitenplan ist ein mächtiges Planungstool, mit dem man auf einen Blick feststellen kann, wie weit das Projekt fortgeschritten ist, welche Arbeiten noch anstehen und wann die Fertigstellung zu erwarten ist. Ein Bauzeitenplan hilft dabei sowohl bei der Planung eines Projekts als auch bei der Durchführung. Zudem kann der aktuelle Baufortschritt objektiv bewertet werden. Sie können so besser abschätzen, ob vertraglich festgelegte Termine und Fristen auch wirklich eingehalten werden können.  

Ein Bauzeitenplan ist somit ein unerlässliches Tool, welches sicherstellen soll, dass Baufristen eingehalten werden. Bei Verzögerungen lässt sich mit einem Bauablaufplan zudem berechnen, wie lange sich die Fertigstellung hinausschieben könnte.  

Selbst bei einer perfekten Abwicklung eines Projekts kann es schließlich immer zu unvorhersehbaren Zwischenfällen kommen. Zu erwähnen sind hier zum Beispiel längere Schlechtwetterperioden, eine unerwartete Anzahl an Krankenständen aufgrund einer Grippewelle oder auch Lieferschwierigkeiten von kritischen Baumaterialien. In einem solchen Fall ist es zumindest gut zu wissen, wie lange sich das gesamte Projekt verzögern könnte und auch, ob es noch Planungsreserven gibt, um diese Verzögerungen abfangen zu können. 

Das und noch mehr kann ein guter Bauzeitenplan leisten. 

LESETIPP: Mehr Wert für weniger Geld: So funktioniert Value Engineering im Bauwesen

Welchen Inhalt hat ein Bauzeitenplan?

Bauzeitenplan Software PlanRadar

Die Inhalte der Bauzeitenplanung setzen sich in der Regel aus einem Rahmenterminplan mit den groben Details zum Bauvorhaben und aus einem detaillierten Projektzeitplan zusammen.

Konkret finden sich im Bauzeitenplan folgende Daten:

  • Projektschritte und dessen Anforderungen
  • Auszuführende Arbeiten
  • Benötigte Ressourcen
  • Dauer und Fristen der auszuführenden Arbeiten
  • Abhängigkeiten verschiedener Arbeiten

Die Form, welche der Bauzeitplan dabei annimmt, kann dabei variieren. Möglich sind unter anderem folgende Darstellungsarten:

  • Bauzeitenplan als Balkendiagramm
    Ein Balkendiagramm visualisiert effektiv Bauabschnitte. Nutzen Sie unsere Excel-Vorlage für übersichtliche Bauzeitenplanung.
  • Bauzeitenplan als Gantt-Diagramm
    Das Gantt-Diagramm ist ein beliebtes Werkzeug zur Darstellung von Bauzeitenplänen, da es eine klare Übersicht über die zeitlichen Abläufe eines Bauprojekts bietet. Es zeigt Abhängigkeiten und potenzielle Engstellen auf, wodurch Überschneidungen vermieden werden können. Allerdings können größere Projekte in einem Gantt-Diagramm unübersichtlich werden. Daher ist es ideal für kleinere bis mittelgroße Vorhaben.
  • Der Bauzeitenplan als Netzplan
    Für umfangreiche Bauprojekte eignet sich der Netzplan. Er stellt nicht nur zeitliche Abläufe dar, sondern auch die Beziehungen zwischen Bauphasen. Dabei werden sowohl zeitliche als auch logische Abhängigkeiten berücksichtigt. Dies ermöglicht eine präzise Planung, wobei kritische Pfade und potenzielle Engstellen frühzeitig erkannt und angegangen werden können.

Wer erstellt einen Bauzeitenplan? 

Der Bauablaufplan wird in der Regel von der Bauleitung oder dem bzw. der zuständigen Architekten/Architektin  erstellt. Bis vor kurzem war der Bauzeitenplan ein fixer Bestandteil der Honorarverordnung für Architekten und Ingenieure. Das bedeutet, dass die Erstellung und Verrechnung eines Bauzeitenplans einheitlich geregelt war. 

Bei größeren Projekten, bei den mehrere Baufirmen beschäftigt sind, wird dabei in der Regel eine spezielle Bauzeiten-Planungssoftware verwendet, welche die verschiedenen Ansprechpersonen direkt in den Ablauf integriert und über den Baufortschritt auf dem Laufenden hält. Diese Spezialsoftware-Pakete benötigen speziell geschultes Personal, bieten dafür aber auch zahlreiche Sonderfunktionen an, welche sich gerade bei größeren Projekten bezahlt machen können. 

Bei kleineren Projekten lässt sich ein Bauzeitenplan aber auch ganz einfach selbst oder mit einer Bauzeitenplan Excel Vorlage erstellen. Diese sollten alle Bauetappen und deren erwartete Bauzeiten enthalten. Eine spezielle Software wäre in diesem Fall zu teuer und auch viel zu umständlich zu bedienen. Eine kostenlose Bauzeiten Vorlage für Excel finden Sie direkt hier auf unserer Seite. 

Wie Sie in der Praxis einen Bauzeitenplan erstellen

Wie Sie in der Praxis einen Bauzeitenplan erstellen 

Bei einer gut durchdachten Bauzeitenplanung wird das Gesamtprojekt in einzelne Bauabschnitte unterteilt. Das erklärte Ziel ist es, die Teilschritte eines Projekts sowie deren zeitliche Abhängigkeiten grafisch aufzugliedern. So soll ersichtlich gemacht werden, welche Aufgaben wann anstehen, wie weit der Baufortschritt gediehen ist, welche Ressourcen zu welchem Zeitpunkt benötigt werden und noch einiges mehr. 

Wenn Sie einen Bauzeitenplan erstellen möchten, sollten Sie sich unter anderem diese Fragen stellen: 

  • Welche Arbeiten sind bis wann zu erledigen?
  • Wie lange dauern einzelne Bauabschnitte?
  • Welche Bauabschnitte bauen aufeinander auf?
  • Was ist an Material und Personal pro Bauabschnitt notwendig?

Haben Sie diese grundlegenden Fragen geklärt, so können Sie sich daran machen, den Bauzeitenplan zu erarbeiten.  

1. Rahmenterminplan erstellen

Zuerst sollten Sie einen Rahmenterminplan erstellen, d.h. alle notwendigen Arbeitsschritte und Aufgabenblöcke definieren, die Sie während des Bauvorhabens erwarten. Das könnten etwa „Erstellung des Fundaments“, „Hochziehen der Außenmauern“ und „Innenausbau“ sein. 

Achten Sie dabei darauf, möglichst realistisch zu bleiben. Wenn Sie einzelne Bauetappen zu aggressiv planen und zu wenig Zeit einrechnen, so wird sich das später rächen. Schließlich bauen viele Bauabschnitte aufeinander auf. Eine Verzögerung kann sich somit auf alle darauffolgenden Abschnitte auswirken und somit für weitere Verschiebungen und Schwierigkeiten sorgen. 

Hier kommt natürlich auch viel Erfahrung mit ins Spiel, weshalb es sich oft auszahlen kann, von Anfang an das Fachpersonal in die Planung miteinzubeziehen. 

 2. Aufgliederung in einzelne Arbeitsschritte 

Nun werden die erarbeiteten Blöcke in einzelne Arbeitsschritte unterteilt. Der Aufgabenblock „Innenausbau“ könnte etwa die Arbeitsschritte „Montage Küchenelemente“, „Montage Fenster Küche“ und „Malerarbeiten“ enthalten. Jeder Schritt wird mit einem erwarteten Zeitaufwand versehen. Hier sind Erfahrungswerte aus früheren Projekten sehr hilfreich. Falls notwendig, sollten Sie hier die jeweiligen Fachkräfte um Rat bitten. Diese sind schließlich genauso wie Sie an einem möglichst reibungslosen Bauablauf interessiert.  

3. Definition der Abhängigkeiten 

Jetzt werden die einzelnen Schritte zeitlich aufeinander abgestimmt. Welche Arbeiten müssen erledigt sein, bevor der nächste Arbeitsschritt begonnen werden kann? Gibt es Überschneidungen beim Einsatz von Material bzw. Personal? 

So macht es beim Innenausbau etwa keinen Sinn mit den Malerarbeiten in der Küche zu beginnen, wenn noch Löcher für die Montage der Küchenelemente gebohrt werden müssen. Zudem kann der einzige Elektriker auf der Baustelle nicht zur exakt selben Zeit die Kabel im Schlafzimmer und in der Küche verlegen. 

Dieser Schritt ist für eine effiziente Baudurchführung daher besonders wichtig. Schließlich sollen sowohl Überschneidungen als auch Leerläufe vermieden werden, da beides zu zusätzlichen Kosten führen kann. 

4. Bauzeitenplan erstellen 

Alle so gesammelten Informationen müssen nun in die Bauzeitenplanung überführt werden. Bei kleineren Projekten können Sie eine Bauzeitenplan Vorlage verwenden. Ab einer gewissen Größe sind allerdings spezialisierte Planungsprogramme zu empfehlen. Die zusätzlichen Kosten werden durch die effizientere Nutzung der Ressourcen oft mehr als wettgemacht.  

5. Termine planen 

Nachdem der Bauzeitenplan erstellt wurde, lassen sich die notwendigen Termine festlegen und planen. Sie können auf einen Blick feststellen, wann Sie welches Material oder wie viele Facharbeitende benötigen. 

Sie können zudem leicht überprüfen, ob der aktuelle Baufortschritt auch mit dem erstellten Bauzeitenplan im Einklang steht. So können Sie schneller auf Verzögerungen reagieren.  

6. Bauzeitenplan aktuell halten 

Es reicht also nicht aus, dass Sie einen Bauzeitenplan mit Vorlage erstellen und dann in eine Schublade legen. Wichtig ist auch, den Plan aktuell zu halten. Kommt es bei einem kritischen Bauabschnitt zu Verzögerungen, so kann sich das auf darauf aufbauende Abschnitte auswirken. In diesem Fall müssen Sie Ihren Bauzeitenplan aktualisieren und bei Bedarf umdisponieren. 

Es kann schließlich immer etwas Unvorhergesehenes passieren, was den Baufortschritt beeinflusst. In diesem Fall können Sie mit einem guten Plan zumindest Schlimmeres verhindern. So können Sie zum Beispiel nach Möglichkeit vermeiden, dass eine Verzögerung zu weiteren Verschleppungen bzw. Leerläufen in den darauffolgenden Baufortschritt führen.

Verpflichten die Fristen im Bauzeitplan zu festen Terminen?

Der Rahmenterminplan auf dem Bau dient als Wegweiser für das Bauprojekt. Die zu Beginn grobe Bauzeitenplanung wird später durch einen Master-Zeitplan mit den genauen Daten ergänzt. Doch wie verbindlich sind diese festgehaltenen Termine eigentlich?

Während das Bautagebuch tatsächliche Arbeitsfortschritte und -ereignisse dokumentiert, fungiert der Bauzeitplan mehr als Leitfaden für den geplanten Ablauf. Erstellt nach den Vorgaben der HOAI, der Honorarordnung für Architekten, ist der Bauzeitplan zwar wegweisend, jedoch nicht in seiner Gänze rechtlich verbindlich im Sinne von Vertragsbedingungen.

Die wirklichen Verbindlichkeiten im Bauzeitplan sind der Beginn und das Ende des Bauprojekts. Das bedeutet, dass lediglich der tatsächliche Baubeginn und der Fertigstellungstermin als vertraglich fixierte Fristen gelten, vorausgesetzt der Vertrag basiert auf den Regelungen der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen).

Die anderen, im Bauzeitplan festgehaltenen Termine dienen als Kontrollfristen. Sie helfen bei der Orientierung, bei der Überwachung des Baufortschritts und bei der Planung von Ressourcen und Maßnahmen. Dieselbe rechtliche Gewichtung wie der Start- und Endpunkt des Projekts haben diese Termine der Bauzeitenplanung jedoch nicht.

LESETIPP: Anleitung zur Digitalisierung am Bau: 20 Punkte

Ist ein Bauzeitenplan zwingend notwendig? 

Prinzipiell gibt es keine gesetzliche Verpflichtung für einen Bauzeitenplan. Praktisch wird aber in fast jedem Bauvertrag die Erstellung eines Bauzeitenplans als Planungstool standardmäßig vorgeschrieben.  

Zudem ist ein Bauzeitenplan zum Beispiel ein verpflichtender Teil der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB), welche die Grundlage für alle öffentlichen Ausschreibungen und Bauvorhaben bildet. 

Kurz: Auch wenn ein Bauzeitenplan gesetzlich nicht zwingend vorgeschrieben wird, ist er trotzdem fixer Bestandteil bei praktisch jedem Bauprojekt. Er bietet einfach zu viele praktische Vorteile, als dass weder Bauträger:in noch Auftraggeber:in darauf verzichten möchten.

So steigern Sie die Qualität von Bauprojekten

3 Wege zur Minimierung von Mängeln und für eine pünktliche Fertigstellung

eBook

Starten Sie in 4 einfachen Schritten.

1. Benutzerkonto erstellen

2. Pläne hochladen

3. Benutzer einladen

4. Mobile App herunterladen