Die Integration von Baudaten in Entscheidungsprozesse verändert das Bauprojektmanagement. Ihre Nutzung ist zu einem wichtigen Faktor zur Steigerung der Produktivität und Effizienz in allen Bauphasen geworden. Baudaten helfen dabei, die Ressourcenzuweisung zu optimieren, Projektzeitpläne zu straffen und Qualitätsstandards zu verbessern. Dieser Artikel zeigt Bauprojektmanager:innen, Immobilienentwickler:innen und Bauleiter:innen, wie digitale Baudaten in der Praxis gesammelt und für die Optimierung von Bauvorhaben verwendet werden können.
Inhalt
- Vorteile von datengesteuertem Baumanagement
- Arten von Baudaten
- How-to: Daten sammeln und verwerten
- Praxisbeispiel datengesteuertes Bauprojektmanagement
Welche Vorteile bietet datengesteuertes Bauprojektmanagement?
Echtzeitüberwachung für schnelle Entscheidungsfindung
Durch kontinuierliche Datenerfassung und -analyse können die verantwortlichen Personen und Unternehmen den Fortschritt in Echtzeit überwachen und so rasche Anpassungen und proaktive Entscheidungen vornehmen, um Bauprojekte auf Kurs zu halten.
Gesteigerte Produktivität
Die Automatisierung von Routineaufgaben und optimierte Arbeitsabläufe führen zu höherer Produktivität, da sich Teams auf kritische Aufgaben konzentrieren können.
Verbesserte Qualitätskontrolle
Datengesteuerte Qualitätssicherungsprozesse ermöglichen eine detaillierte Überwachung und Analyse, wodurch eine konsequente Einhaltung von Standards sichergestellt und Mängel und Nacharbeiten reduziert werden.
Verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit
Zentralisierte Datenplattformen verbessern die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten, stellen sicher, dass jeder Zugriff auf aktuelle Informationen hat, und verringern das Risiko von Missverständnissen.
Arten von Baudaten und ihre Relevanz für das Bauprojektmanagement
Die folgende Auflistung zeigt bei Bauprojekten häufig anfallende und genutzte Informationen. Es handelt sich hierbei um eine Auswahl an Daten, die je nach Bauvorhaben und beteiligten Personen unterschiedlich sein können.
Standortdaten
Art: Geografische Informationen zur Baustelle und Gebäuden, einschließlich GPS-Koordinaten und räumlicher Anordnungen.
Nutzen: Diese Daten sind für die Baustellenplanung, Logistik und die Koordinierung der Bewegung von Materialien und Personal von entscheidender Bedeutung.
Zeitdaten
Art: Zeitstempel und Zeitdaueraufzeichnungen für verschiedene Aufgaben und Aktivitäten.
Nutzen: Zeitdaten helfen dabei, den Fortschritt von Bauarbeiten zu überwachen, die Effizienz zu bewerten und sicherzustellen, dass Zeitpläne eingehalten werden.
Projektplanungs- und Terminplanungsdaten
Art: Zeitpläne, Aufgabenlisten und Meilensteine
Nutzen: Unterstützen das Bauprojektmanagement bei der Organisation von Projektaktivitäten und stellen sicher, dass jede Phase termingerecht abgeschlossen wird. Sie ermöglichen die Identifizierung kritischer Prozesse und potenzieller Engpässe.
Materialdaten
Art: Materiallisten, Mengenangaben
Nutzen: Geben Aufschluss darüber, welche Materialien in welcher Quantität und an welchem Ort verwendet wurden.
Finanzdaten
Art: Kosten für Material, Personal, Maschinen.
Nutzen: Ermöglichen detaillierte Kostenprognosen und Budgetverfolgung, die eine genaue Finanzplanung ermöglichen. Diese Daten helfen bei der Überwachung der Ausgaben und bei der Vornahme von Anpassungen, um im Budget zu bleiben und so finanzielle Risiken zu reduzieren.
Daten zum Baustellen- und Sicherheitsmanagement
Art: Informationen über Baustellenbedingungen, Sicherheitsprotokolle und Compliance-Anforderungen.
Nutzen: Diese Daten sind entscheidend für die Aufrechterhaltung einer sicheren Arbeitsumgebung und die Einhaltung gesetzlicher Standards, wodurch Unfälle und Verzögerungen minimiert werden.
Leistungs- und Produktivitätsmetriken
Art: Daten zu Arbeitseffizienz und Gerätenutzung – meist in Verbindung anderen Informationen wie Zeitdaten, Finanzdaten, etc. verwendet.
Nutzen: Diese Metriken helfen dem Bauprojektmanagement bei der Identifizierung von Verbesserungsbereichen, sodass Projektmanager die Produktivität steigern und die Ressourcennutzung optimieren können.
Qualitätsdaten
Art: Daten zu Baumängeln und der Ausführung von Arbeiten.
Nutzen: Geben Rückschlüsse über die Bauqualität und ob die entsprechenden Standards eingehalten werden.
How-To: So sammeln und verwerten Sie Daten für Ihr Bauprojektmanagement
Baudaten lassen sich aus verschiedenen Quellen gewinnen: Baumanagement Software und Apps, Tools wie Drohnen und IoT-Sensoren, sowie historische Unterlagen wie Pläne. In diesem Beitrag befassen wir uns vorwiegend mit Daten, die durch die Nutzung von Baumanagement Software und Apps generiert werden. Bausoftware und Apps haben den großen Vorteil, dass Daten mit ihnen strukturiert und in einem einheitlichen Format gesammelt werden können. Darüber hinaus werden diese Daten auch miteinander verknüpft, was die Weiterverarbeitung und Nutzung vereinfacht.
Die folgenden Schritte zeigen exemplarisch, wie Sie mit Software für das Bauprojektmanagement Daten für Ihr Bauprojektmanagement sammeln und verwerten:
1. Ziele für Datenerfassung- und nutzung festlegen
Legen Sie fest, welche Ziele Sie mit der Datenerfassung erreichen möchten. Dies kann z.B. die Verbesserung von Projektzeitplänen, die Verbesserung des Qualitätsmanagements oder die Erhöhung von Sicherheitsstandards sein. Definieren Sie dann, welche Datentypen Ihnen helfen, diese Ziele zu erreichen und legen Sie klare Erfolgsmetriken fest, um die Wirksamkeit Ihrer Maßnahmen zu bewerten (z.B. Prozent der zeitgerecht abgeschlossenen Arbeiten oder Anzahl der festgestellten Baumängel).
2. Passende Software wählen
Für die effiziente Erfassung und Weiterverwendung von Daten ist die Wahl der richtigen Software entscheidend. Wählen Sie ein Produkt, dass den Anforderungen Ihres Unternehmens und Ihrer Bauprojekte entspricht und das eine unkomplizierte Nutzung von Baudaten ermöglicht – mobile Nutzbarkeit, Integrationsmöglichkeiten mit anderen Softwares, Datenauswertungen und Datenexport sind Funktionen, auf die Sie dabei einen Fokus legen sollten.
3. Informationen in BIM-Modellen und digitalen Plänen integrieren
Die meisten Softwares und Apps für das Baumanagement ermöglichen das Verorten von Daten auf digitalen Plänen und in BIM-Modellen. Machen Sie von dieser Funktion Gebrauch, da auf diese Weise Texte, Bilder, Videos, Tonaufnahmen und mehr automatisch mit Standortdaten und Zeitstempeln verknüpft werden.
4. Dateneingabe vor Ort ermöglichen
Stellen Sie Ihren Teams Tablets oder Smartphones mit der Bausoftware App zur Verfügung, um eine Dateneingabe in Echtzeit direkt auf der Baustelle zu ermöglichen.
5. Datenerfassung standardisieren
Bauprojektmanagement Softwares bieten Formulare für die Dateneingabe. Sie sorgen dafür, dass Daten einheitlich erfasst werden, auch wenn verschiedene Personen und Unternehmen beteiligt sind. Softwares wie PlanRadar bieten darüber hinaus die Möglichkeit, diese Formulare individuell anzupassen. So lässt sich exakt definieren, welche Informationen erfasst werden.
6. Datenpunkte aus verschiedenen Quellen verknüpfen
Je nach Zielsetzung kann es nötig sein, Daten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen. Viele Softwares für das Bauprojektmanagement bieten dazu entsprechende Schnittstellen, APIs oder Exportfunktionen. Dieser Schritt setzt in der Regel spezielle Kenntnisse voraus.
7. Baudaten auswerten
Manche Baumanagement Softwares wie PlanRadar kommen von Haus aus mit Dashboards für die Datenauswertung, anhand derer sich alle wichtigen Informationen grafisch über definierbare Zeiträume auswerten lassen.
Fließen Daten aus unterschiedlichen Softwares zusammen, sind die folgenden Dinge zu beachten:
- Sicherstellung der Datenkonsistenz und -qualität über die zusammengeführten Datensätze hinweg, damit sich die kombinierten Daten zuverlässig nutzen lassen.
- Nutzung eines zentralen Dashboards, das Daten aus allen Quellen vereint und einen Überblick über die gewünschten Informationen und KPIs bietet. Dazu sind in der Regel Drittlösungen wie Microsoft Excel, Power BI, oder Google Looker Studio notwendig, was eine entsprechende Kenntnis dieser Lösungen voraussetzt.
Datengesteuertes Bauprojektmanagement in der Praxis
Wie die gezielte Nutzung von Baudaten die Effizienz steigert, zeigt das Beispiel der S+B Gruppe, die beim Bau von Österreichs höchstem Wohnturm die Bauaufsicht innehatte.
So verbesserte die Plattform PlanRadar die Ausführungsqualität und sorgte für erhebliche Zeiteinsparungen (8 Stunden pro Woche und Person). Von zentraler Bedeutung dafür war die digitale Dokumentation und Echtzeitverfolgung von Problemen, sowie die verbesserte Kommunikation mit ausführenden Unternehmen, die wichtige Aspekte des datengesteuerten Baumanagements sind.
In diesem Detailgrad und den hohen Qualitätsanforderungen, könnte das Projekt ohne PlanRadar nicht umgesetzt werden. PlanRadar trägt unweigerlich dazu bei, dass die Ausführungsqualität steigt.
PlanRadar hat über 160.000 Nutzer:innen in mehr als 75 Ländern. 91 Prozent der Nutzer:innen berichten von einer gesteigerten Effizienz durch den Einsatz von PlanRadar. Sie wollen sich selbst ein Bild machen? Jetzt kostenlos für 30 Tage testen!