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Die wichtigsten Gebäudetechnik-Normen zur Wartung & Instandhaltung in Deutschland 2023

24.04.2023 | 9 min Lesedauer | Written by Christoph Hagmann

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Deutschland ist das Land der Regeln und Normen. Auch das Bau- und Immobilienwesen wird hierzulande nicht von Standardisierungen verschont. Im Geschäftsalltag manchmal als lästig angesehen, verfolgen die zahlreichen Normen allerdings wichtige Zwecke für die Sicherheit, für die Wirtschaft, für die Bewohner:innen und für die Eigentümer:innen. Doch welche Normen gelten konkret für die Wartung von Gebäudetechnik, was sind die Vorteile, die sie mit sich bringen und was gibt es zu beachten?

Genau das erfahren Sie in diesem Beitrag zum Thema Normen zur Wartung und Instandhaltung der technischen Gebäudeausstattung im Jahr 2023.

Inhalt

TGA Anlagen

Gebäudetechnik-Normen und Regelungen in Deutschland

Wer 2023 eine Liegenschaft besitzt oder bewirtschaftet, kommt nicht um die Instandhaltung und die Wartung der Gebäudetechnik herum. Der Wohnkomfort in Deutschland nahm über die letzten Jahre und Jahrzehnte stetig zu, was nicht zuletzt auf die Fortschritte im Bereich Gebäudetechnik zurückzuführen ist. Mit der Verbesserung der technischen Gebäudeausstattung ist allerdings auch dessen Komplexität und damit der Anspruch an eine professionelle TGA Wartung gestiegen.

Bei der Wartung von Gebäudetechnik liegt der Fokus allerdings nicht nur auf dem technischen Know-how, sondern auch auf der Einhaltung der unzähligen Normen in der Gebäudetechnik. Sofern nicht in einem Gesetz festgelegt, sind die Normen keine rechtlichen Voraussetzungen. Dennoch orientiert sich die Branche in der Praxis an vielen dieser Normen – und das aus gutem Grund. Ziel der Normen ist es, Abläufe zu standardisieren, was nicht nur für mehr Sicherheit und Komfort sorgt, sondern im Optimalfall auch die Arbeit von Eigentümer:innen und Immobilienverwalter:innen effizienter gestaltet.

Warum ist die Gebäudetechnik in Deutschland mit Normen geregelt?

Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, ist eine Norm nicht gleich Gesetz. Weshalb ist die Gebäudetechnik in Deutschland 2023 dennoch mit Normen geregelt, wenn diese nicht verpflichtend sind?

In erster Linie dienen Normen nicht dazu, juristische Vorgaben zu schaffen. Viel eher zielen sie darauf ab, die Sicherheit und die Bewirtschaftung zu verbessern und für Klarheit zu sorgen. So sind Normen der Gebäudetechnik unter anderem relevant für die Sicherstellung des ordnungsgemäßen Betriebs und für die Sicherheit und die Gesundheit von Bewohner:innen und Nutzer:innen.

Normen für die TGA Wartung standardisieren etwa die Versorgung mit frischem Trinkwasser, die Wartung von Liftanlagen oder Ansprüche an die Energieeffizienz. Unternehmen, die sich auf Immobilienbewirtschaftung bzw. die Wartung, Instandhaltung und Reparatur von Haustechnik spezialisiert haben, profitieren jedoch auch unmittelbar, wenn sie standardisierten Prozessen folgen: So wird unter anderem die Einarbeitung neuer Mitarbeitenden oder die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistenden erleichtert.

Damit schaffen die Normen der Gebäudetechnik unternehmensübergreifende Werte, von denen die Branche auch 2023 als Ganzes profitieren kann.

Welche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien sind für die Wartung und Instandhaltung von Relevanz?

Die in Deutschland gängigen Normen werden von nationalen und internationalen Instituten wie der DIN, der ISO und dem CEN veröffentlicht.

DIN

Das Deutsche Institut für Normung, kurz DIN, ist die größte und bedeutendste Normungsorganisation in Deutschland. DIN-Normen umfassen Standardisierungen in den verschiedensten Bereichen von Wirtschaft und Technik. Obwohl per se nicht gesetzlich verpflichtend, greift der deutsche Gesetzgeber an vielen Stellen auf bestimmte DIN-Normen zurück und schreibt diese rechtlich fest.

ISO

ISO steht für International Organization for Standardization, zu Deutsch „Internationale Organisation für Normung“. Die im schweizerischen Genf beheimatete Vereinigung verfolgt im Großen und Ganzen denselben Zweck wie das DIN – allerdings auf globaler Ebene. Das Normungsgremium der ISO, in welcher auch das DIN arbeitet, ist damit auch für das deutsche Bau-, Handwerks- und Immobilienwesen relevant.

CEN

Auf europäischer Ebene befasst sich das Comité Européen de Normalisation (CEN) mit Standardisierungen aller Art. Die Europäische Normungsorganisation mit Sitz in Brüssel hat 34 Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland.

Relevante Normen

Neben dem DIN, der ISO und dem CEN gibt es zahlreiche weitere Organisationen, welche sich mit der Standardisierung von Bau- und Immobilien-relevanten Standardisierungen beschäftigen.

Unter anderem sind folgende Normen für die TGA Wartung relevant:

  • § DIN EN 16646
    Instandhaltung – Instandhaltung im Rahmen des Anlagenmanagements
  • § VDI 2890
    Planmäßige Instandhaltung – Anleitung zur Erstellung von Arbeits-, Wartungs- und Inspektionsplänen
  • § VDI 3810
    Betreiben und Instandhalten von gebäudetechnischen Anlagen
  • § VDMA 24176
    Inspektion von technischen Anlagen und Ausrüstungen in Gebäuden
  • § VDMA 24186
    Leistungsprogramm für die Wartung von technischen Anlagen und Ausrüstungen in Gebäuden
  • § AIG Instandhaltungs-Informationen: Nr. 21
    Betreiberverantwortung

Diese Auflistung ist nicht abschließend und bildet nur eine Übersicht an relevanten Normen ab. Daneben besteht noch eine Vielzahl weiterer Regelungen und Standards, ein Großteil davon bezogen auf spezifische Unterbereiche wie beispielsweise die Instandhaltung von Trinkwasseranlagen.

Trends und Entwicklungen bei der Wartung & Instandhaltung im Bereich Gebäudetechnik

In den letzten Jahren haben sich die Trends und Entwicklungen in der Wartung und Instandhaltung im Bereich Gebäudetechnik stark verändert. Mit der zunehmenden Komplexität der Technologien und Systeme in modernen Gebäuden ist es wichtiger denn je, eine gründliche und regelmäßige Wartung sicherzustellen, um ein optimales Funktionieren der Anlagen zu gewährleisten.

Zu den vielversprechendsten Trends im Jahr 2023 gehört die Einführung von digitalen Lösungen in der Gebäudetechnik. Durch den Einsatz von vernetzten Systemen erfassen bzw. analysieren Handwerker:innen und Facility-Manager:innen Daten über die Leistung und den Zustand der Anlagen in Echtzeit. Das ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Störungen und Defekten und damit eine schnellere Reaktion im Falle von Problemen. Überdies setzen Eigentümer:innen und Facility-Manager:innen immer häufiger auf die Automatisierung von Wartungsprozessen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Machine Learning.

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Neben der Digitalisierung ist die Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit ein Trend, von dem die TGA Wartung 2023 nicht verschont wird. Immer mehr Gebäude werden mit Photovoltaikanlagen, Solarthermie-Systemen oder Wärmepumpen ausgestattet, um einen nachhaltigeren Betrieb zu gewährleisten. Das Betreiben, Warten und Reparieren solcher Anlagen schafft neue Herausforderungen und Chancen für Besitzer:innen und Liegenschaftsverwalter:innen.

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Diese Herausforderungen bringen die Normen für die Wartung von Gebäudetechnik 2023

Die Wartung von Gebäudetechnik ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass technische Anlagen effizient und reibungslos funktionieren. Wie im vorherigen Abschnitt besprochen, ändern sich die Trends rund um Gebäudetechnik und dessen Wartung im Laufe der Jahre. Während viele Entwicklungen den Komfort der Eigentümer:innen, der Bewohnenden, der Gesellschaft und der Umwelt verbessern, stellen sie die Branche immer wieder aufs Neue vor neue Herausforderungen.

Eine der größten Herausforderungen besteht darin, dass Reparaturen und Instandhaltungen immer komplexer werden. Das hat zur Folge, dass spezielles Fachwissen erforderlich ist, um Probleme zu diagnostizieren und zu beheben. Gerade in Zeiten von Inflation und Fachkräftemangel erschwert das die Geschäftstätigkeit von Handwerks- und Immobilienbetrieben.

Neben dem technischen Aspekt gewinnt der bürokratische Teil des Facility-Managements immer mehr an Gewicht. Die Dokumentation der Wartungsarbeiten verschlingt wertvolle Ressourcen und wird oft als zeitaufwendig und mühsam empfunden.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es entscheidend, dass Unternehmen auf effiziente Lösungen zurückgreifen, um ihre Wartungs- und Administrations-Prozesse zu optimieren. Eine Lösung, die sich in der Praxis bewährt hat, ist die Verwendung von digitalen Tools wie PlanRadar.

PlanRadar ist eine leistungsstarke Software, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Wartungsprozesse zu optimieren und deren Effizienz zu steigern. Die Software bietet eine Vielzahl von Funktionen, darunter eine mobile App, mit der Wartungsarbeiten vor Ort erfasst und dokumentiert werden können. Weiterhin ermöglicht PlanRadar eine einfache Zuweisung von Aufgaben und eine transparente Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten.

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PlanRadar als Software für die Wartung & Instandhaltung der technischen Gebäudeausstattung

PlanRadar ist eine innovative Softwarelösung, exklusiv für das Bau- und Immobilienwesen konzipiert. Die Plattform bietet eine Vielzahl von Funktionen, um die Effizienz von Wartungsarbeiten zu steigern und die Kommunikation zwischen den Beteiligten zu verbessern.

Mit der mobilen App von PlanRadar dokumentieren Sie TGA Wartungen direkt vor Ort einfach und schnell. Die erfassten Text-, Foto- oder Video-Notizen lassen sich direkt über die Plattform in Echtzeit mit Ihrem Team teilen.

Dokumentation von Wartungen und Reparaturbedarfen

Die App von PlanRadar ermöglicht es, Bilder oder Videos zu jedem Wartungsvorfall in Tickets zu erfassen, um den Zustand und den Fortschritt der Arbeit zu dokumentieren.

Darüber hinaus können die erfassten Daten in der Cloud gespeichert und jederzeit abgerufen werden. So greifen alle Beteiligten auf die Informationen zu, um den aktuellen Stand der Wartungsarbeiten zu überprüfen oder um in der Zukunft geplante Wartungen zu organisieren.

Genaue Verortung und Koordination der Arbeiten

PlanRadar bietet eine genaue Verortung der Wartungsarbeiten. Das erleichtert die Zuweisung von Aufgaben und die Koordination von Arbeitsteams.

Die Software erfasst alle notwendigen Informationen über die Art der Wartungsarbeiten und lässt Sie diese den jeweiligen Teammitgliedern zuweisen. So steigern Sie die Produktivität und die Konformität Ihrer Wartungsarbeiten messbar.

Rückverfolgbare Aufzeichnungen früherer Maßnahmen

PlanRadar ermöglicht es Unternehmen, frühere Wartungsarbeiten und Reparaturen jederzeit nachzuverfolgen. Auf diese Weise können Wartungsteams schnell auf frühere Arbeiten zugreifen, um nachzuvollziehen, wie und ob die notwendigen Wartungsarbeiten durchgeführt wurden.

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Die wichtigsten Gebäudetechnik-Normen zur Wartung & Instandhaltung in Deutschland 2023: Fazit

Normen schaffen Klarheit und dienen als wertvolle Grundlage für Prozesse aller Art, vertragliche Vereinbarungen und Gesetze. Organisationen wie das DIN, die ISO und das CEN schaffen umfassende Standards in zahlreichen Bereichen der Wirtschaft, Technik und Forschung.

Das Bau-, Immobilien- und Handwerkswesen bildet hierbei keine Ausnahme und wird von einem breiten Spektrum an Normen erfasst. Besonders relevant sind unter anderem die Norm § DIN EN 16646 für Instandhaltung – Instandhaltung im Rahmen des Anlagenmanagements, die VDI 2890 für planmäßige Instandhaltung – Anleitung zur Erstellung von Arbeits-, Wartungs- und Inspektionsplänen oder die § VDMA 24186 für Leistungsprogramme für die Wartung von technischen Anlagen und Ausrüstungen in Gebäuden.

Was Viele nicht wissen: Normen sind per se keine gesetzliche Vorschrift. Der Gesetzgeber kann allerdings auf Normen verweisen. In Vereinbarungen eignen sich die Vertragsparteien zudem oft freiwillig auf Normen, um auf eindeutige Standards zu setzen.

Doch nicht nur aus rechtlicher Sinn machen Normen Sinn. Wenn Immobilienunternehmen sich in ihren Prozessen an Normen der Gebäudetechnik halten, hilft dies zum Beispiel bei der Einarbeitung neuer Mitarbeitenden, bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern und bei der Vereinheitlichung interner Abläufe. Normen dienen daher in erster Linie dazu, Prozesse einfacher und klarer zu gestalten und für eine effizientere Wirtschaftsleistung zu sorgen. Darüber schaffen Normen eindeutige Sicherheits- und Umweltstandards, was der Allgemeinheit zugutekommt.

Allerdings hat die Medaille auch eine Kehrseite, da der Dschungel aus Normen unübersichtlich sein und die Arbeit von Unternehmen und Handwerker:innen verkomplizieren kann – das Gegenteil von dem, was Normen eigentlich schaffen sollen. Dieses Paradox führen mache auf die Überregulierung zurück, welche der Branche schlussendlich sogar schaden könnte. Ob das der Fall ist, ist umstritten. Jedoch ist klar, dass strenge Standards oft Zeit und Geld benötigen, um umgesetzt zu werden.

Um dennoch produktiv ihre Gebäudetechnik zu warten, setzen 2023 immer mehr Betriebe und Fachkräfte im Bau- und Immobilienwesen auf smarte Software wie PlanRadar.

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