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Hausbaukosten in der Schweiz 2024

31.01.2024 | 10 min Lesedauer | Written by Johannes Heinrich

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In der Schweiz ist der Traum vom Eigenheim für viele so weit entfernt wie in kaum einem anderen Land der Welt. Unter den 70 Staaten, welche die Quote des Wohneigentums verlässlich erfassen und öffentlich publizieren, liegt die Schweiz mit gut 40 Prozent auf Platz 67.

Zum einen liegt das an unsren strengen gesetzlichen Vorgaben zur Vergabe von Hypotheken. Doch diese wären einfacher zu erfüllen, wären die Immobilien- und Hausbaukosten in der Schweiz nicht so hoch: Nach Hong Kong und Singapur kostet der bebaute Quadratmeter in keinem Land der Welt mehr als hier. 

Auf den ersten Blick kann das frustrierend wirken. Doch packen wir diese Gelegenheit, um uns etwas vertiefter mit den Hausbaukosten 2024 in der Schweiz zu befassen. In diesem Beitrag erfahren Sie die Details, Hintergründe und Möglichkeiten, wie Sie Ihre Baukosten reduzieren können.

Inhalt

  • Hausbaukosten 2024 – Baupreise in der Schweiz weiterhin hoch
  • Bonitätsanforderung in der Schweiz kaum mehr erfüllbar
  • 2024 in der Schweiz bauen oder warten?
  • Hohe Bau- und Immobilienpreise in der Schweiz: das sind die Gründe
  • Wie kann man die Hausbaukosten reduzieren?
  • Preissteigerungen bei den schweizer Baupreisen 2024 im Detail
  • Lohnt sich 2024 ein Verkauf?
  • Schweizer Hausbaukosten 2024: Fazit
  • Wie Sie von PlanRadar beim Hausbau profitieren

 

Hausbaukosten in der Schweiz 2024 - alles, was Sie wissen müssen

Hausbaukosten 2024 – Baupreise in der Schweiz weiter hoch

Bauen war schon immer teuer in der Schweiz. Seit Ende 2020 nehmen die Kosten aber neue Dimensionen an. Ein Blick auf den schweizer Baupreisindex zeigt zwischen 2020 und 2021 einen deutlichen Knicks nach oben, gefolgt von einer beinahe geraden Linie in die Höhe. 

Erst seit Herbst 2023 beginnt sich das Wachstum etwas zu reduzieren. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Baupreise in der Schweiz aktuell nicht weiter steigen, sondern lediglich, dass die Steigerung etwas langsamer verläuft als zuvor. Für Personen und Unternehmen, die in der Schweiz bauen möchten, bedeutet das, dass man sich mit massiv gestiegenen Kosten konfrontiert sieht. 

Besonders im Hochbau spürt man diese Entwicklung: In der Nordwestschweiz und in der Zentralschweiz sind die Preise am stärksten angestiegen, mit 6,8 bzw. 5,6 Prozent. Der Baupreisindex des Bundesamts für Statistik (BFS), der halbjährlich erfasst wird, zeigt für den Zeitraum von Oktober 2021 bis April 2022 einen deutlichen Anstieg von 4,9 Prozent. Im Tiefbau fallen vor allem die Trassenbauten ins Gewicht, mit spürbaren Preissteigerungen.

In den letzten 20 Jahren haben sich die Wohnkosten in der Schweiz fast verdoppelt. Eine neue Studie, geleitet von Immobilienexperten Donato Scognamiglio, zeigt diese Entwicklung auf. Während Stockwerkeigentum um 94 Prozent und Einfamilienhäuser um 80 Prozent teurer wurden, stiegen die Mieten um 30 Prozent. Demgegenüber erhöhten sich die Nominallöhne um 24 Prozent und die Lebenshaltungskosten um 8 Prozent.

Bonitätsanforderung in der Schweiz kaum mehr erfüllbar

Anders als in vielen anderen Ländern wird der Wohnbau in der Schweiz kaum öffentlich gefördert. Neben dem Ziel, eine Überschuldung zu vermeiden, dienen die strengen gesetzlichen Bonitätsrichtlinien dazu, eine Überbauung der Schweiz zu verhindern.

Das Problem: Mit den hohen Bau- und Immobilienpreisen ist Wohneigentum für den Mittelstand in den letzten Jahren fast unerreichbar geworden. Unter anderem müssen die folgenden Kriterien erfüllt sein, um eine Hypothek zu erhalten.

1. Maximal 80 Prozent des Gesamtpreises darf durch die Hypothek gedeckt sein.
2. Die Bonitätsprüfung wird nicht mit dem tatsächlichen, sondern mit einem kalkulatorischen Zinssatz von 5 Prozent berechnet.
3. Zudem dürfen die Hypothekenzahlungen inklusive Zinsen, Steuern auf den Eigenmietwert und weitere dazugehörige Kosten nicht mehr als 35 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens ausmachen.

Der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhaus beträgt in der Schweiz aktuell rund 1.2 Millionen Schweizer Franken. Um die gesetzliche Tragbarkeit zu erfüllen, muss ein Haushalt mit zwei Vollzeiterwerbstätigen folgende Qualifikationen erfüllen, um 2024 aus gesetzlicher Sicht für eine Hypothek in Frage zu kommen (ohne Beachtung allfälliger zusätzlicher Bestimmungen der Finanzinstitute):

– Verfügbare Liquide Mittel von 120’000 Schweizer Franken
– Keine offenen Kredite, Alimente etc.
– Überdurchschnittliches Jahreseinkommen von mindestens 100’000 Schweizer Franken pro Person pro Jahr = 200’000 CHF pro Jahr (Durchschnittseinkommen liegt bei 78’000 CHF, das Medianeinkommen bei 26’389 CHF pro Jahr)

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2024 in der Schweiz bauen oder warten?

2024 stellt sich unweigerlich die Frage, ob es sich lohnt, jetzt zu bauen oder besser noch zu warten. Die Antwort auf diese Frage hängt dabei von individuellen Faktoren ab.

Mit Stand Januar 2024 haben sich die Bau- und Energiekosten wieder etwas beruhigt. Allerdings befinden sie sich nach wie vor auf hohem Niveau. Spekulationen auf weiter sinkende Preise sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, ob man 2024 in der Schweiz bauen soll, gibt es nicht. Wer die finanziellen Mittel für einen Hausbau hat, für den lohnt es sich vermutlich, jetzt nicht weiter abzuwarten. Eine Garantie dafür kann jedoch niemand geben.

Ein Argument für das Warten ist, dass die aktuelle wirtschaftliche Situation unsicher ist. Es kann sein, dass die Preise für Baumaterialien in Zukunft fallen. Ein Rückgang der Preise für Bauland ist ohne gesetzliche Änderungen momentan allerdings sehr unwahrscheinlich. Ausserdem kann man in der Zwischenzeit mehr Zeit damit verbringen, die Finanzen zu planen und zu sparen, um die Baukosten besser zu tragen.

Hohe Bau- und Immobilienpreise in der Schweiz: das sind die Gründe

Egal, ob es sich um eine Renditeliegenschaft, ein Einfamilienhaus oder um Stockwerkeigentum handelt: Die Kombination aus steigenden Kreditzinsen und erhöhten Kosten für Baumaterial und Arbeitslöhne macht Bauvorhaben in der Schweiz zu einer finanziellen Belastungsprobe. Viele Privatpersonen, Unternehmen und Investor:innen stehen vor der Frage, wie es mit den Baukosten weitergehen wird und was die Auslöser für die hohen Preise sind.

Allgemeine Preissteigerungen

Einer der Hauptauslöser für die hohen Baukosten in der Schweiz ist die Inflation. Diese macht sich besonders in den Baumaterialien bemerkbar, die sich in den letzten beiden Jahren massiv verteuert haben. Das trifft etwa auf Materialien mit einer sehr energieintensiven Herstellung, wie etwa Mauer- oder Dachziegel, zu. Doch auch viele Rohstoffe sind massiv teurer geworden. Insbesondere nennenswert sind hier Stahl, erdölbasierte Komponenten wie Kunststoffplatten und mineralische Baumaterialien wie Beton, Zement oder Kies.

Dazu kommt, dass nicht nur die Herstellung der Baumaterialien, sondern auch deren Transportkosten stark zugelegt haben. Unter dem Strich zahlt man für die Beschaffung vieler Baustoffe aktuell 20 bis 80 Prozent mehr als noch vor vier Jahren. 

Massives Unterangebot an Bauland

Ebenfalls ein Faktor, weshalb das Bauen in der Schweiz teurer wird, ist das Unterangebot an Bauland. Zwar wirkt sich dies nicht direkt auf die Preise der Bauleistungen aus. Da ohne Land jedoch nicht gebaut werden kann, sind die Kosten für den Boden ebenfalls dafür verantwortlich, weshalb es kostspieliger wird, sich hierzulande ein Eigenheim zu schaffen. 

Eine starke Zuwanderung, begrenzte Siedlungsflächen und teures Bauland erhöhen die Wohnkosten gemäss der Studie von Scognamiglio massgeblich. Trotz höherer Einkommen wächst der Anspruch an Wohnqualität und Wohnfläche pro Person. Die Raumplanung trägt zwischen 6 und 8 Prozent zur Erhöhung der Wohnkosten bei. Scognamiglio prognostiziert weitere Preisanstiege bei Mieten und Bauland sowie eine Zunahme der Baukosten und technischen Ansprüche.

Hohes Lohnniveau und Fachkräftemangel

Wir haben eines der höchsten Lohnniveaus der Welt, auch im Baugewerbe. Dies ist eine Folge der starken Wirtschaft und der hohen Wertschöpfung in der Schweiz. Hohe Löhne führen allerdings auch direkt zu höheren Personalkosten für Bauunternehmen. Wenn Bauunternehmen mehr für qualifizierte Arbeitskräfte bezahlen müssen, spiegelt sich das in den Gesamtkosten eines Bauprojekts wider. Diese Kosten werden in der Regel an die Auftraggebenden weitergegeben, was die Baupreise erhöht.

Dazu kommt, dass in der Schweiz weiterhin ein Mangel an qualifizierten Fachkräften herrscht. Dies hat direkte Folgen, etwa in Form von Verzögerungen und Effizienzverlusten bei Bauprojekten. Dieser Mangel führt ebenfalls dazu, dass Unternehmen noch höhere Löhne bieten müssen, um qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen und zu halten.

LESETIPP: Preisentwicklung der Baustoffe

Wie kann man die Hausbaukosten in der Schweiz reduzieren?

Übersteigen die Hausbaukosten 2024 Ihr geplantes Budget, gibt es diverse Möglichkeiten, um trotz steigender Preise beim Hausbau zu sparen. Dabei gilt jedoch, dass ein Haus mit besonders kleiner Wohnfläche nicht automatisch günstiger ist als ein Eigenheim mit 120 oder 150 Quadratmetern. Denn Infrastruktur und Technik, Baumaschinen und mehr müssen dennoch bezahlt werden. 

Eine bewährte Option, um Kosten bewusst zu senken, ist demnach nicht unbedingt eine kleinere Wohnfläche, sondern der Verzicht auf einen Kellerausbau

Ebenfalls lohnenswert kann aber auch der Griff zu einem Bausatz oder einem Ausbauhaus sein. Gerade Anbieter:innen von Fertighäusern lassen sich eher auf einen Festpreisvertrag ein, da das gewünschte Eigenheim mit etwas Glück bereits innerhalb kurzer Zeit schlüsselfertig übergeben werden kann.

Oder Sie sparen durch Eigenleistung Kosten beim Bau. Denn sowohl die Übernahme von Planungsaufgaben als auch Eigenarbeit auf dem Bau können eine deutliche Ersparnis mit sich bringen, die die Kosten pro Quadratmeter deutlich mindern. Nicht zuletzt ist aber auch ein stufenweiser Ausbau eines Neubaus möglich, um die anfallenden Kosten über eine längere Bauphase aufzuteilen.

Preissteigerungen bei den schweizer Baupreisen 2024 im Detail

Im Jahr 2023 war die schweizer Bau- und Immobilienlandschaft von steigenden Preisen geprägt. Doch wie entwickelten sich die Preise genau und was bedeutet das für 2024?

So stark nach oben, wie es in den letzten zwei bis vier Jahren ging, wird es bei den schweizer Baupreisen 2024 wohl nicht mehr gehen. Viele Expert:innen prognostizieren für 2024 stabile bis leicht rückläufige Immobilienpreise. Dieser Trend spiegelt vor allem eine Anpassung an die sich verändernde Zinssituation wider.

Langfristig werden die Preise aber wohl weiter steigen. Dies wird durch die vorher angesprochenen Faktoren wie die anhaltend hohe Zuwanderung, die restriktive Vergabe von Bauland und die Herausforderungen bei der Realisierung neuer Bauvorhaben beeinflusst.

ArtIndexwertZeitraumVeränderung
Baupreisindex des schweizer Baugewerbes als Ganzes114.5Oktober 2022 bis Oktober 2023 (Basis 2020)0.6 Punkte
Baupreisindex des schweizer Hochbaus114.8Oktober 2022 bis Oktober 2023 (Basis 2020)0.4 Punkte
Baupreisindex des schweizer Tiefbaus113.6Oktober 2022 bis Oktober 2023 (Basis 2020)1.1 Punkte
Zürcher Index der Wohnbaupreise114.2Oktober 2022 bis Oktober 2023 (Basis 2020)1.6 Punkte
Quellen: “Baupreisindex – Baupreisstatistik”, Bundesamt für Statistik (BFS) und “Zürcher Index der Wohnbaupreise – Indizes”, Stadt Zürich, Präsidialdepartement

Lohnt sich 2024 ein Verkauf?

Im Jahr 2024 steht, wer in der Schweiz ein Haus besitzt, an einem Wendepunkt. Ist jetzt der optimale Moment, um zu verkaufen? Die Zeichen deuten darauf hin. Die Immobilienpreise haben ihren Höhepunkt erreicht, sagen viele Bau- und Immobilien-Expert:innen. Das heisst für Sie: Ein Verkauf könnte gerade jetzt richtig lukrativ sein.

Aber Vorsicht, die Sache hat zwei Seiten. Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt hoch, das Angebot knapp. Ihr Haus oder Ihre Wohnung dürfte also in Zukunft noch mehr wert sein. Überlegen Sie gut, ob Sie diesen möglichen Wertzuwachs verkaufen möchten.

Zusätzlich zu beachten gilt es die Opportunitätskosten. Ein neues Eigenheim kaufen oder zur Miete wohnen? Beides hat seinen Preis. Besonders wenn Ihre Immobilie eine Einnahmequelle ist, verlieren Sie mit dem Verkauf dieses passive Einkommen.

Eine allgemein richtige oder falsche Lösung gibt es also nicht. Die Antwort hängt von Ihren persönlichen Zielen und Ihrer finanziellen Situation ab. Überstürzen Sie nichts.

Schweizer Hausbaukosten 2024: Fazit

Wer 2024 in der Schweiz ein Haus bauen will, muss gut planen und den Geldbeutel im Auge behalten. Die Baupreise sind weiterhin hoch, auch wenn die Wachstumsrate etwas abgenommen hat. Erschwerend kommt für die Auftraggebenden unterdessen hinzu, dass es schwierig abzuschätzen ist, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird. 

Die Herausforderung: Material und Arbeit sind teuer. Allerdings gibt es Methoden, wie man beim Bau Kosten sparen kann: Vielleicht auf den Keller verzichten oder doch ein Fertighaus wählen? Jede Entscheidung kann bares Geld bedeuten.

Nicht nur für Interessent:innen, sondern auch für die Hausbesitzer:innen ist es aktuell eine herausfordernde Zeit. Die Preise könnten noch steigen, aber jetzt dürfte es der richtige Moment sein, um einen guten Verkaufspreis zu erzielen. Es kommt darauf an, was Sie mit Ihrem Haus vorhaben: Sich jetzt von Ihrer Immobilie trennen oder auf weitere Wertsteigerungen hoffen?

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