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CSR in der Immobilienbranche – Grüne Gebäude und Profit

03.06.2019 | 7 min Lesedauer | Written by Johannes Heinrich

Die Zukunft des Property und Facility Managements

Wie digitale Lösungen die Arbeit 2023 und darüber hinaus verändern werden

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Studien besagen, dass der Immobiliensektor weltweit für rund ein Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen und 40% der verbrauchten Rohstoffe verantwortlich ist. Gleichzeitig leben laut Angaben der Vereinten Nationen immer mehr Menschen in Städten und die Weltbevölkerung wird bis zum Jahr 2050 auf mehr als 9 Milliarden Menschen anwachsen. All das wird die Innovations- und Anpassungsfähigkeiten der Sparte zunehmend fordern. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen im Sinne einer Corporate Social Responsibility (CSR) bei Immobilien stellt für die Bau- und Immobilienbranche somit ein wichtiges Anliegen dar. Wir zeigen, wie grüne Gebäude & Co. dabei helfen können, bestehende Herausforderungen zu lösen.

Grüne Gebäude: CSR bei Immobilien

Macht bedeutet Verantwortung

Es gibt verschiedene Definitionen von Corporate Social Responsibility (CSR). Grundsätzlich bezeichnet der Begriff die Bemühungen von Organisationen und Unternehmen, nachhaltig – also nicht auf Kosten zukünftiger Generationen – zu handeln. Die Entstehung der CSR hängt mit einer Verkettung gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklungen der letzten 240 Jahre zusammen. Bis zum Aufkommen der Industrialisierung und der Demokratisierung der europäischen Länder sowie Nordamerikas, lag ein Großteil der wirtschaftlichen und sozialen Macht bei politischen Akteuren oder Institutionen wie der Kirche. Dank des technologischen Fortschritts erhielten Unternehmen jedoch immer mehr wirtschaftlichen als auch politischen Einfluss. Durch ihre Tätigkeiten bildeten sie zudem die Basis für den Wohlstand der modernen Gesellschaften. Gleichzeitig verlieh die Entwicklung demokratischer Strukturen dem Individuum ein größeres Gewicht – zum Beispiel in Bezug auf das Rechtssystem oder bei der Definition von sozialen Normen.

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Mit dem Bau von Fabriken und Produktionsstätten entstanden aber auch Probleme: Belastungen für die Umwelt, die Ausbeutung von Arbeitskräften oder die Wachsende Ungleichheit innerhalb von Gesellschaften. Diese Aspekte wurden im Laufe der Zeit von der Bevölkerung immer kritischer wahrgenommen. Mit dem Resultat, dass Politik und Unternehmen zunehmend für die ausgemachten Probleme zur Verantwortung gezogen werden. Um in der heutigen Mediengesellschaft erfolgreich sein zu können, müssen sich Organisationen dieser Herausforderung stellen.

Freiwillig das Beste tun

Ob Handlungen als nachhaltig wahrgenommen werden, hängt jedoch sehr von den davon betroffenen Interessensgruppen ab. Neben der breiten Öffentlichkeit zählen dazu unter anderem auch die eigene Belegschaft, Kunden, die Medienlandschaft, oder Behörden. Hinzu kommt: Aufgrund der Globalisierung wuchsen die Verantwortungsbereiche vieler Unternehmen über einzelne Staaten hinaus – Interessensgruppen sind heutzutage rund um den Globus verteilt.

All das ändert aber nichts daran, dass für jede Firma die Wahrung ihrer ökonomischen Interessen an erster Stelle steht. Eine Ebene darunter folgt die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen. Vor dem Hintergrund der Corporate Social Responsibility kommen je eine ökologische und soziale Dimension hinzu. Was die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung in diesem Kontext besonders macht, ist ihre Freiwilligkeit. So ist zum Beispiel die Befolgung rechtlich geforderter Maßnahmen zum Schutz der Umwelt noch nicht Teil der CSR. Jedoch sind in den letzten Jahren Rahmenbedingungen entstanden, die zwangsläufig ein verantwortungsvolleres Handeln der Betroffenen nach sich ziehen.

Berglandschaft mit See in Österreich

Gesetze und Vorschriften geben die Richtung vor

Dass nachhaltiges Handeln bei Firmen in allen Sparten zunimmt, liegt unter anderem an der Politik. Ein Beispiel ist die Richtlinie 2014/95/EU der Europäischen Union. Sie fordert, dass Konzerne mit mehr als 500 Angestellten regelmäßig Berichte veröffentlichen müssen, in denen sie ihre Maßnahmen zur Wahrung der Umwelt und des sozialen Miteinanders darstellen. Demnach zählen auch die faire Behandlung der Belegschaft, Handlungen für mehr Arbeitssicherheit oder Schritte gegen Korruption zur Corporate Social Responsibility. Ein weiteres Beispiel liefert Australien, wo an der Börse notierte Unternehmen auf allen Management-Ebenen dafür sorgen müssen, dass Frauen oder Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen dieselben Chancen im Konzern vorfinden.

Ein Beispiel aus Deutschland ist der „Nationale Aktionsplan zur Umsetzung der VN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte“. Auf Basis von Übereinkünften der Vereinten Nationen und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) definiert er Maßnahmen, die unter anderem den Menschenrechtsschutz in Liefer- und Wertschöpfungsketten sicherstellen sollen. Das Ziel ist eine bessere Anwendung international anerkannter Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards.

Kapital hat Ansprüche

Darüber hinaus ist auch der schnöde Mammon ein weiterer Grund dafür, dass die Corporate Social Responsibility im Immobilienbereich am Vormarsch ist. In den letzten Jahren haben die Kapitalmärkte einen immer größeren Einfluss auf die Branche genommen. Die Konsequenz: Um potenzielle Interessenten zu gewinnen, müssen Immobilien-Investmentgesellschaften den Anforderungsprofilen der Kapitalgeber bestmöglich entsprechen. Studien belegen, dass Unternehmen, die sich ausführlich mit CSR befassen, und zum Beispiel “grüne Gebäude” errichten, leichter und schneller an Investitionsmittel gelangen. Der Grund dafür ist, dass vor allem institutionelle Großinvestoren wie Banken, Fonds oder Versicherungen sich selbst in Bezug auf getätigte Investitionen höhere Standards für mehr Nachhaltigkeit auferlegen. In Europa waren davon im Jahr 2018 rund die Hälfte aller durchgeführten Investitionen betroffen. In der Praxis führt das dazu, dass die von den Kapitalgebern auferlegten Kriterien auf die nachfolgenden Ebenen durchschlagen, wo Unternehmen ihrerseits Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit ergreifen.

Nachhaltiges Bauen und Corporate Social Responsibility

Nachhaltiges Bauen und grüne Gebäude als Paradedisziplin und Triebfeder für CSR bei Immobilien

Bis nach der Jahrtausendwende wurden nachhaltige Handlungen von den meisten Unternehmen im Immobiliensektor als vom eigentlichen Geschäft getrennt wahrgenommen und bewertet. In den letzten Jahren gingen jedoch immer mehr Firmen dazu über, CSR und die aus ihr hervorgehenden Maßnahmen als Teil von Wertschöpfungsprozessen zu sehen. Gerade im Immobilienbereich ist dieser Wandel auch darauf zurückzuführen, dass sich Planung, Bau und Nutzung von Objekten über längere Zeiträume erstrecken – mit dem Effekt, dass sich langfristige Investments sehr gut mit den Zielen der CSR vereinbaren lassen.

Ein Beispiel für CSR bei Immobilien bildet das nachhaltige Bauen. Der Begriff ist weit gefasst. Doch nach „Leadership in Energy & Environmental Design“ (LEED) oder von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifizierte Gebäude machen sich nicht nur gut in Presseaussendungen oder bei Architekturwettbewerben – sie bieten den Beteiligten auch handfeste Vorteile. Bauträger können durch nachhaltiges Bauen im Schnitt höhere Verkaufspreise bei geringeren Kosten für die Planung und Errichtung von Gebäuden erzielen. Hinzu kommt, dass sogenannte „grüne Gebäude“ am Markt meist sehr gefragt sind, so dass sich getätigte Investitionen schneller amortisieren. CSR bei Immobilien bringt noch weitere Vorteile: Immobilien-Besitzer und das Facility Management profitieren von geringen Betriebskosten, einem weniger schnell verlaufenden Wertverlust der Immobilien und häufig auch von geringeren Wartungskosten. Für die Nutzer des Gebäudes bedeutet eine nachhaltige Bauweise wiederum mehr Arbeits- und Lebensqualität – zum Beispiel in Form des Vorhandenseins von behindertengerechten WC-Anlagen.

All das schlägt sich auch in konkreten Zahlen nieder. So betrug das Investitionsvolumen in „Grüne Gebäude“ im Jahr 2017 in Deutschland 7,8 Milliarden Euro. Laut DGNB fließen bei Büroobjekten inzwischen rund 33% der Investitionen in nachhaltige Baumaßnahmen.

CSR bei Immobilien: Auch der Faktor Mensch zählt

Doch Nachhaltigkeit auf der Baustelle bedeutet nicht nur den Einsatz innovativer Baustoffe. Auch beim Umgang mit den Ressourcen Zeit und Arbeitskraft ist Verantwortung gefragt. Die Software-Lösung PlanRadar für alle mobilen Endgeräte beschleunigt Prozesse, indem sie Arbeiten wie zum Beispiel Baudokumentation, Mängelmanagement, Reporting, Abnahmen, Due-Diligence, Bestandsaufnahmen, oder Zertifizierungen digitalisiert. Das reduziert die Fehlerhäufigkeit bei Planung, Bau und Betrieb, spart allen Beteiligten Zeit und realisiert Effizienzsteigerungen.

Das Ergebnis sind auch zufriedenere Angestellte und ein besseres Arbeitsklima. Weltweit nutzen bereits über 20.000 Kunden aus 43 Ländern PlanRadar im Zuge von Bauvorhaben und für das Management ihrer Bestandsobjekte. Pro Woche werden über die Applikation mehr als 25.000 Projekte abgewickelt.

Die Bau- und Immobilienbranche profitiert von CSR bei Immobilien

Ob durch die Begrünung versiegelter Flächen, die Bereitstellung vergünstigten Wohnraums, oder den Einsatz umweltverträglicher Baustoffe: Unternehmen aus dem Immobilienbereich verfügen über eine Vielzahl an Möglichkeiten, um ihren Teil für eine ressourcenschonende Zukunft beizutragen. Das Resultat sind nicht nur lebenswertere Städte und ein positives Bild in der Öffentlichkeit – so verdeutlicht eine Studie, dass börsennotierte Unternehmen aus der Immobilienbranche, die einen größeren Aufwand in Bezug auf CSR bei Immobilien betreiben, eine bessere finanzielle Performance aufweisen. Investitionen in die Corporate Social Responsibility zahlen sich somit im wahrsten Sinn des Wortes aus.

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