Thomas Gawlitta:<\/strong> Liebe Proptech-Freunde, heute ist es wieder soweit \u2013 wir haben wieder ein sehr spannendes Interview mit Domagoj von PlanRadar. Ich freue mich sehr, ihn hier zu haben. Wir haben uns auf einem Meetup kennengelernt und da waren unsere Zuh\u00f6rer sehr interessiert. Wir werden heute ein Bisschen mehr in die Tiefe gehen. Was macht PlanRadar? Was steckt dahinter? Und wie ist der Markt?<\/p>\nGleich die erste Frage kurz an dich: Wer bist du und was macht PlanRadar und dann gehen wir tiefer in die Thematik.<\/p>\n
Domagoj Dolinsek: <\/strong>Hallo, herzlichen Dank f\u00fcr die Einladung und sch\u00f6ne Gr\u00fc\u00dfe an die Zuh\u00f6rer und Zuschauer! Mein Name ist Domagoj Dolinsek. Ich habe urspr\u00fcnglich 2013 mit einem super kompetenten Team PlanRadar gegr\u00fcndet. Wir haben in Wien gestartet und richten uns an die Bauindustrie. Speziell aber auch an die Planer, Architekten und an die Betreiber \u2013 sozusagen den gesamten Lebenszyklus.<\/p>\nWas macht PlanRadar? Wir haben eine App f\u00fcr Baudokumentation, Aufgaben- und M\u00e4ngelmanagement. Sprich: Die Leute k\u00f6nnen einfach mit einem Smartphone oder Tablet vor Ort beim Objekt, der fertigen Immobilie, oder auf der Baustelle auf einem digitalen Plan Aufgaben, M\u00e4ngel, Sch\u00e4den und sonstige Sachverhalte festhalten<\/strong> \u2013 mit Bild, Sprachmemo, oder einem Dokumentenanhang die Informationen anreichern und einem Zust\u00e4ndigen zur Erledigung weiterleiten.<\/p>\nDie St\u00e4rke unserer App ist, dass wir ein robust funktionierendes System haben, das f\u00fcr alle Plattformen verf\u00fcgbar ist und die vollst\u00e4ndige Kommunikation zwischen allen Parteien abdeckt \u2013 und eben nicht diese fragmentierte Kommunikation, wie sie oft der Status quo ist. Bei vielen Bauprojekten wird mit Excel-Listen und E-Mail gearbeitet, oder WhatsApp und Fotoapparat.<\/p>\n
\u00dcber das Potenzial der Digitalisierung im Baugewerbe<\/h3>\n
Thomas Gawlitta: <\/strong>Vielen Dank f\u00fcr diese Einf\u00fchrung! Ich w\u00fcrde da gerne einen Schritt zur\u00fcckgehen. Ihr seid ja in Proptech, Contech, oder wie man das definieren kann, und in der Bauwirtschaft aktiv. Die Bauwirtschaft gilt als sehr undigitalisiert. Oder es gibt quasi auch Hemmschwellen, auf der Baustelle digital zu arbeiten. Wie siehst du aktuelle den allgemeinen Markt in der Bauwirtschaft und Digitalit\u00e4t und wo glaubst du liegen noch die gr\u00f6\u00dften Hemmschwellen, solche Technologien wie PlanRadar einzuf\u00fchren?<\/p>\nDomagoj Dolinsek: <\/strong>In den letzten zwei Jahren hat sich die Akzeptanz der Anwendung dieses Tools massiv zum Besseren weiterentwickelt. Die Leute denken um, wollen mehr Effizienz und mehr Produktivit\u00e4t am Ende des Tages haben.<\/strong> Es ist nicht mehr so, dass ein Smartphone ein Spielzeug ist, wo man Candy Crush spielt. Sondern ein Tool, dass man wie eine Hilti auf der Baustelle vor Ort verwendet, um eine saubere Projektabwicklung durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Ich sehe das eindeutig im Mindset der Leute bei den Baufirmen, Architekten und auch bei den Betreibern.<\/p>\nDie gr\u00f6\u00dfte Herausforderung bei den Firmen ist, dass das Mindset \u2013 der aktuelle Zustand einer Organisation \u2013 gesamtheitlich ver\u00e4ndert werden will. Sprich: Jeder ist bem\u00fcht, sich zu \u00e4ndern. Jede Firma sieht, man muss was tun. Aber oft ist es so, dass sie versuchen, das Gesamte zu rasch zu implementieren. Und dann st\u00f6\u00dft das Ganze auf Widerstand bei den Mitarbeitern. Eventuell auch, wenn etwas nicht funktioniert. Besser ist es, Teile, Fragmente \u2013 das, was am meisten Nutzen bringt \u2013 zu \u00e4ndern und dann St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck, Puzzlestein f\u00fcr Puzzlestein nachzubessern, und so das gesamte System zu erneuern.<\/p>\n
Wer die Digitalisierung vorantreibt<\/h3>\n
Thomas Gawlitta: <\/strong>Du hast schon angesprochen, dass ihr mehrere Akteure habt, die eure App nutzen. Und du hast auch erw\u00e4hnt, dass das mobile Thema sehr wichtig ist. Auf einer Baustelle ist es doof mit dem Computer oder Laptop herumzulaufen. Ich glaube da ist ein Smartphone eine sehr sch\u00f6ne Sache.<\/p>\nWelchen Akteur muss man als erstes begeistern, der es dann quasi im gesamten \u00d6kosystem einf\u00fchrt? Sind es Architekten, Baufirmen, Wirtschafter? Wo muss man als PlanRadar oder als \u00e4hnliche Firma \u00fcberzeugen? Welcher Bereich ist es, der es dann quasi in sein Netzwerk streut und sagt: OK, jetzt bitte damit arbeiten, weil jetzt gehen wir von offline zu digital.<\/p>\n
Domagoj Dolinsek: <\/strong>Das ist von der Nutzenseite zu sehen: Wer hat den Nutzen wo? Wenn ich einen Investor<\/strong> hernehme, der ganz schnell ein Geb\u00e4ude errichten will, und es quasi schon vor der Errichtung verkauft hat \u2013 der ist gewillt, eine saubere Bilddokumentation<\/strong> zu f\u00fchren. Aber am Ende des Tages interessiert ihn der Betrieb des Geb\u00e4udes defacto nicht. Diese Art von Kunden setzt auf die F\u00e4higkeiten der ausf\u00fchrenden Firmen und sagen, dass sie sich selbst organisieren sollen.<\/p>\nJemand, der eher auf Rendite schaut und sein Asset selbst verwalten will, ist eher gewillt die Applikation von Top-Down einzuf\u00fchren<\/strong> und so alle Firmen mitzunehmen. Sei es der Generalunternehmer, die Nachunternehmer darunter, bis zum letzten Subunternehmer. So, dass eine saubere Dokumentation geschaffen wird in der Planungs- und Bauphase und dann nat\u00fcrlich auch, wenn eine Betreiberfirma dazukommt, um das Asset zu verwalten. Die haben dann alle diese digitale Dokumentation \u2013 diesen digitalen Zwilling.<\/strong> Sie k\u00f6nnen auf dieser Basis aufsetzen und das Geb\u00e4ude betreiben.<\/p>\nDas sind die zwei gro\u00dfen Gruppen.<\/p>\n
Das Potenzial von BIM<\/h3>\n
Thomas Gawlitta: <\/strong>Du hast gerade das Thema digitaler Zwilling angesprochen. So im Kontext vom BIM-Model, dass sehr gut hier reinpasst \u2013 wie ist da der Stand? Ist das f\u00fcr euch entscheidend? Ist das eher eine Nebensache oder ein Teil des Produktes?<\/p>\nDomagoj Dolinsek: <\/strong>Das ist definitiv ein Riesenschritt, den wir auch mitgehen. In den n\u00e4chsten Monaten bringen wir die erste BIM-Version heraus. Das ist auch f\u00fcr den Markt ganz entscheidend, um die Planung, den Nutzen und den Wert einer Immobilie zu steigern \u2013 beziehungsweise, um die Kommunikationsprozesse und Dokumentationsprozesse von s\u00e4mtlichen Akteuren zu optimieren.<\/p>\nDerzeit ist BIM sehr stark in der Planungsphase<\/strong> vorzufinden. Das ist am Markt bei jedem im Kopf. Aber viele wissen nicht, wie sie da losstarten und sich organisieren sollen. Dazu gibt es zahlreiche B\u00fcros, die beraten, um entsprechende Strategien zu finden. Von PlanRadar bieten wir folgende M\u00f6glichkeit an: Genauso, wie Nutzer einen zweidimensionalen Plan oder eine BIM-Datei hochladen k\u00f6nnen, auf deren Basis sie dann dokumentieren, k\u00f6nnen sie auch ein r\u00e4umliches Modell reinspielen, auf dessen Basis sie s\u00e4mtliche Objekte angreifen und Vermerke definieren k\u00f6nnen.<\/p>\nWie gesagt, das ganze l\u00e4uft schon super in der Planungsphase. Bis es aber bei Bestandsgeb\u00e4uden im Betrieb, oder in der Ausf\u00fchrungsphase durch den Sub- und Nachunternehmer zum Einsatz kommt, dauert es noch eine Weile<\/strong>. Der Trend ist aber eindeutig zu erkennen, dass es in diese Richtung geht.
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Die Zukunft des Property und Facility Managements<\/p>\n\t\t\t\t\t\t
Wie digitale L\u00f6sungen die Arbeit 2023 und dar\u00fcber hinaus ver\u00e4ndern werden<\/p>\n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t