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Wer einmal durch Wien spaziert, erkennt schnell, dass Österreich über ein reiches und vielfältiges architektonisches Erbe verfügt. Doch auch jenseits ihres Heimatlandes haben österreichische Baukünstler die Architektur beeinflusst und Vermächtnisse hinterlassen, die bis heute mit Bewohnern und Besuchern resonieren und Stadtbilder prägen.
Von den kunstvollen Barockbauten Johann Bernhard Fischers von Erlachs bis zu den innovativen Entwürfen und Theorien von Otto Wagner haben österreichische Architekten der Welt ihren Stempel aufgedrückt. In diesem Artikel werden wir das Leben und die Werke einiger der berühmtesten und einflussreichsten Architekturschaffenden Österreichs erkunden und untersuchen, wie ihre Beiträge die architektonische Landschaft des Landes und darüber hinaus geprägt haben.
Durch eine genauere Betrachtung ihrer Bauten, Theorien und Entwurfsphilosophien gewinnen wir ein tieferes Verständnis für die Bedeutung der österreichischen Architektur und der Architekten, die sie geschaffen haben. Anschließend werfen wir einen Blick auf bemerkenswerte Meilensteine diverser österreichischer Architekturbüros.
Berühmte Architekten aus Österreich
Die nachstehende Tabelle ist eine Sammlung einiger der bekanntesten österreichischen Architekten aus verschiedenen Epochen. Diese Architekten haben nicht nur bemerkenswerte Gebäude geschaffen, sondern die Architektur durch ihre Theorien, Entwürfe und Innovationen auch auf andere Weise beeinflusst.
Name |
Lebenszeit |
Auszug der Werke |
Friedensreich Hundertwasser |
1928-2000 |
|
Otto Wagner |
1841-1918 |
|
Richard Neutra |
1892-1970 |
|
Adolf Loos |
1870-1933 |
|
Joseph Maria Olbrich |
1867-1908 |
|
Josef Hoffman |
1870-1956 |
|
Victor Gruen |
1903-1980 |
|
Hans Hollein |
1934-2014 |
|
Rudolph Schindler |
1887-1953 |
|
Johann Lukas von Hildebrandt |
1668-1745 |
|
Walter Pichler |
1936-2012 |
|
Camillo Sitte |
1843-1903 |
|
Johann Bernhard Fischer von Erlach |
1656-1723 |
|
Margarete Schütte-Lihotzky |
1897-2000 |
|
Johann Lukas von Hildebrandt
Johann Lukas von Hildebrandt (1668-1745) war ein österreichischer Barockarchitekt, der zu den einflussreichsten Persönlichkeiten in der Entwicklung des Barockstils im österreichisch-ungarischen Reich gehörte. Hildebrandt wurde in Florenz, Italien, geboren und erhielt seine Ausbildung zum Architekten in Rom, wo er mit der Pracht des Barockstils in Berührung kam.
Er wurde zum Hofarchitekten der Habsburger in Wien ernannt und entwarf viele wichtige Gebäude, darunter:
- Schloss Belvedere in Wien
- Kirche St. Karl Borromäus in Wien
- Sommerpalast in Bratislava
- Jakobinerkloster in Sibiu
Hildebrandt war vor allem für seinen dramatischen Einsatz von Kurven und aufwendigen Verzierungen bekannt, die dazu beitrugen, den Barockstil als dominierenden Architekturstil im Habsburgerreich zu etablieren. Sein Werk zeichnete sich auch durch eine innovative Raumnutzung aus. Viele seiner Bauten waren mit großartigen Treppenhäusern und beeindruckenden Eingangshallen ausgestattet, die einen starken ersten Eindruck hinterlassen sollten. Heute gilt Hildebrandt als einer der großen Architekten des Barock, und seine Bauten werden nach wie vor für ihre Eleganz, Pracht und Raffinesse bewundert.
Friedensreich Hundertwasser
Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) war ein österreichischer Architekt und Künstler, der für seinen unverwechselbaren und unkonventionellen Ansatz in der Architektur bekannt war. Er wurde in Wien geboren und studierte an der dortigen Akademie der bildenden Künste, wo er ein Interesse an der Schnittstelle von Kunst und Architektur entwickelte.
Während seiner gesamten Laufbahn versuchte Hundertwasser, traditionelle architektonische Konventionen in Frage zu stellen und stattdessen Gebäude zu schaffen, die organische Formen, leuchtende Farben und unregelmäßige Formen beinhalten. Er lehnte die geraden Linien und die strenge Symmetrie der modernistischen Architektur ab und versuchte stattdessen, Strukturen zu schaffen, die mit der Natur harmonieren und Elemente der Umgebung einbeziehen.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Hundertwasserhaus in Wien, das KunstHaus Wien und die Hundertwasser-Toiletten in Kawakawa, Neuseeland. Hundertwassers Herangehensweise an die Architektur war stark von seinem Interesse an der Ökologie und seinem Wunsch geprägt, Räume zu schaffen, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind.
Er betrachtete Architektur als Mittel zur Förderung von Wohlbefinden und Glück, und seine Arbeit inspiriert weiterhin Architekten und Designer auf der ganzen Welt, die daran interessiert sind, Umgebungen zu schaffen, die mit der Natur harmonieren und das menschliche Wohlbefinden fördern.
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Adolf Loos
Adolf Loos (1870-1933) war ein österreichischer Vertreter der architektonischen Moderne . Der in Brünn geborene Loos war bekannt für seine Ablehnung von Ornamenten und Verzierungen, die in den architektonischen Stilen seiner Zeit vorherrschten. Stattdessen plädierte er für einen eher funktionalistischen Ansatz in der Architektur, der sich auf die Einfachheit und Funktionalität der Gebäudeformen konzentrierte.
Besonders einflussreich war Loos mit seinem Argument, dass dekorative Elemente in der Architektur nicht nur unnötig, sondern sogar eine Form des “kulturellen Niedergangs” seien. Er vertrat die Ansicht, dass die wahre Schönheit eines Gebäudes in seiner Funktion und in den für den Bau verwendeten Materialien liegt. Loos war auch ein produktiver Schriftsteller, und seine Aufsätze und Reden wurden in der Architekturszene viel gelesen und diskutiert. Heute gilt Loos als einer der Pioniere der architektonischen Moderne, und seine Ideen haben nach wie vor Einfluss auf die zeitgenössische Architekturpraxis.
Otto Wagner
Otto Wagner (1841-1918) war ein österreichischer Architekt, der eine Schlüsselfigur für die Entwicklung des Jugendstils in Österreich und Mitteleuropa war. Der in Penzing, einem Vorort von Wien, geborene Wagner absolvierte zunächst eine Ausbildung als Maler, bevor er sich der Architektur zuwandte.
Er wurde zu einem der bedeutendsten Architekten seiner Zeit und war bekannt für seine innovative Verwendung von Materialien wie Eisen und Glas sowie für seine eleganten, fließenden Linien. Wagner war besonders einflussreich bei der Förderung des Jugendstils, der die dekorativen Künste betonte und die historischen Stile, die zu dieser Zeit die Architektur dominierten, ablehnte.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen die österreichische Postsparkasse in Wien, der Stadtbahnpavillon auf der Wiener Weltausstellung und die Kirche am Steinhof in Wien. Wagner war auch ein produktiver Schriftsteller, und seine architekturtheoretischen Aufsätze wurden in der Architektenschaft viel gelesen und diskutiert. Heute gilt er als einer der führenden Architekten des Jugendstils, und sein Werk inspiriert nach wie vor Architekten und Designer auf der ganzen Welt, die neue Wege der Materialverwendung und der Schaffung innovativer, organischer Formen erkunden wollen.
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Johann Bernhard Fischer von Erlach
Johann Bernhard Fischer von Erlach war ein österreichischer Barockarchitekt, der im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert tätig war. Er war einer der führenden Architekten des Habsburgerreiches und gilt als einer der größten Barockarchitekten seiner Zeit.
Fischer von Erlachs Architektur war bekannt für ihren aufwendigen und kunstvollen Stil, der Elemente des Barock, des Rokoko und der klassischen Architektur vereinte. Er ist berühmt für die Verwendung komplexer Kurven, dynamischer Fassaden und prächtige Treppenhäuser in seinen Gebäuden. Er war auch bekannt für seine Verwendung von Symbolismus und Allegorie in seinen Entwürfen, wobei er oft Elemente der Mythologie und Allegorie in seine architektonischen Kompositionen einbezog.
Eines seiner bemerkenswertesten Werke ist die Karlskirche in Wien, eine im Barockstil erbaute Kirche mit einer großen Kuppel, aufwendigen Skulpturen und prächtigen Fresken. Er entwarf auch das Schloss Schönbrunn in Wien, das als Sommerresidenz der Habsburger diente.
Fischer von Erlachs Arbeit hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Barockarchitektur und wurde in ganz Europa nachgeahmt. Er gilt als einer der ersten Architekten, der einen wirklich originellen und persönlichen Baustil schuf und damit den Weg für die Entwicklung der individualistischen Architektur des Barocks ebnete. Auch heute noch werden seine Bauten von Architekten und Architekturhistorikern bewundert und studiert.
Renommierte Architekturbüros Österreichs und deren aktuelle Projekte
Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort veranstaltet alle zwei Jahre den Staatspreis Architektur. Zum letzten Mal 2021. Dabei wurden folgende Architekturbüros nominiert bzw. ausgezeichnet:
Objekt |
Architekturbüro |
Sieger oder Nominiert |
Swarovski Manufaktur, Wattens, Tirol |
Snøhetta Studio Innsbruck |
Sieger – Kategorie: Produktion ß |
Gesundheitseinrichtung Josefhof, Graz, Steiermark |
Architektur und Landschaftsarchitektur: Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH |
Sieger – Kategorie: Dienstleistung |
Tourismusinformation Innsbruck |
Arch. DI Manfred Sandner und Arch. DI Betina Hanel |
Sieger – Kategorie: Digitalisierung |
Tempel 74 – Apartmenthaus mit Architekturbüro, Mellau, Vorarlberg |
Jürgen Haller – Architektur ’ Baumanagement |
Sonderpreis – Kategorie: Nachhaltiger Tourismus |
Paracelsus Bad & Kurhaus, Salzburg |
Berger+Parkkinen Architekten ZT GmbH |
Nominiert |
Österreichische Botschaft Bangkok |
HOLODECK architects |
Nominiert |
Justizgebäude Salzburg |
Franz und Sue ZT GmbH |
Nominiert |
Bürogebäude ASI Reisen, Natters, Tirol |
Snøhetta Studio Innsbruck |
Nominiert |
BTV Bank und Geschäftshaus Dornbirn, Vorarlberg |
Atelier Rainer Köberl |
Nominiert |
Montagehalle Zimmerei und Tischlerei Kaufmann, Reuthe, Vorarlberg |
Johannes Kaufmann Architektur |
Nominiert |
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Swarovski Manufaktur, Wattens, Tirol
Die Swarovski Manufaktur ist eine einzigartige Kristallwerkstatt, die vom Architekturbüro Snøhetta für den Tiroler Kristallhersteller Swarovski entworfen wurde. Das Gebäude vereint Design, Produktentwicklung und Produktion in einer Einrichtung und ermöglicht es dem Unternehmen, kreative Prozesse mit technischen Produktionsanforderungen in Einklang zu bringen.
Das Design konzentriert sich auf die Schaffung eines ansprechenden und anregenden Raums, der die Kreativität fördert, wobei der Schwerpunkt auf der Einbeziehung des Tageslichts liegt, das das Kristall zum Funkeln bringt. Das Gebäude verfügt über 135 Segmente in der Decke, durch die Tageslicht in das Gebäude fällt, und eine selbsttragende weiße Stahldecke, in die alle erforderlichen Haustechniken integriert sind. Die Innenräume sind weiß gestrichen und mit hellem Birkenholzboden ausgestattet. Büros, Ausstellungsräume und Präsentationsräume sind in eine skulpturale Holzstruktur integriert. Das Gebäude erfüllt auch die Kriterien des Standards für Nachhaltigkeit.
Weitere namhafte Projekte des Architekturbüros:
- Die Swarovski Kristallwelten
- Das Ordrupgaard Museum
- Das Naturhistorische Museum Lille
- Die Westchester Square Library
Gesundheitseinrichtung Josefhof
Das Grazer Büro Dietger Wissounig Architekten ZT GmbH hat die Gesundheitseinrichtung der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) neu gestaltet. Die Anlage besteht aus terrassenförmig angeordneten Holzbauten und verfügt über 120 barrierefreie Zimmer für die stationäre Gesundheitsförderung und Prävention. Die Gebäude liegen auf einer Anhöhe und bieten einen Blick auf den Schöckl und die nahe gelegenen Wald- und Wiesenflächen. Die Verwendung von Holz als Hauptmaterial verleiht den Räumen eine warme und einladende Atmosphäre. Darüber hinaus sorgt das clevere Design der Balkongeländer aus Aluminium-Lamellen für natürliches Licht und macht eine Klimaanlage überflüssig. Bei diesem Projekt steht das Wohlbefinden der Menschen an erster Stelle, während die Ästhetik sekundär ist.
Weitere namhafte Projekte von Dietger Wissounig:
- Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
- Sonderkrankenanstalt
- Grazer Center of Physics
Ernst Neufert
Ernst Neufert war ein deutscher Architekt und Autor. Neufert arbeitete im Bauhaus als Assistent von Walter Gropius. Er ist weniger für seine Gebäude bekannt, an denen er gearbeitet hat, sondern vielmehr für sein einflussreiches Buch “Bauentwurfslehre”. Dieses Buch wird häufig als Nachschlagewerk für architektonische Entwürfe und Planungen verwendet. Es enthält Informationen zu allen Aspekten, von Bauvorschriften bis hin zu den Proportionen und Abmessungen von architektonischen Elementen wie Räumen, Treppen und Fenstern.
Das Buch hat eine Auflage mehr als 300.000 Exemplaren alleine in Deutschland und mehr als eine halbe Million im Rest der Welt. Es gilt daher als eines der erfolgreichsten und einflussreichsten Architekturbücher des 20. Jahrhunderts. Selbst heute noch prägen die zeitlosen Grundlagen des Buches die Bildung vieler Architekturstudentierenden.
Frei Otto
Frei Otto war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Leichtbau- und Zugtragwerke. Er ist bekannt für seine Pionierarbeit bei der Verwendung von Leichtbaumaterialien und innovativen Konstruktionstechniken. Sein besonderes Interesse galt dem Entwurf von Strukturen, die mit minimalen Ressourcen gebaut werden konnten, und seine Arbeit war stark von den Prinzipien der Natur und natürlichen Formen beeinflusst.
Zu Ottos bekanntesten Werken zählen der Deutsche Pavillon auf der Weltausstellung 1967 in Montreal, das Münchner Olympiastadion von 1972 und die Multihalle in Mannheim, Deutschland. 2015 wurde er mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet, der als wichtigster Preis im Bereich der Architektur gilt.
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So beeinflusst PlanRadar die moderne Architektur
PlanRadar ist eine Softwarelösung, die entwickelt wurde, um den Planungs- und Bauprozess zu vereinfachen. Architekturschaffende können so produktiver mit den Bauteams kollaborieren, gemeinsam an 2D-Plänen und BIM-Modellen arbeiten. Zudem sparen die Architektinnen und Architekten viel Zeit, da sie dank der intuitiven Benutzeroberfläche mit nur ein paar Klicks Berichte und Pläne erstellen und teilen können.
Selbst wenn Sie, wie Hundertwasser, ein Verfechter von Symmetrien und Organisation sind, würden Sie wahrscheinlich trotzdem von PlanRadar profitieren, indem Sie Ihr Projekt besser verwalten können, ohne kreative Freiheit aufgeben zu müssen. Wiederholende, ermüdende Prozesse werden vereinfacht, sodass Sie sich voll und ganz den Aufgaben widmen können, die wirklich Ihre Kreativität als Architekt erfordern.